"Schützt Kinder, nicht Waffen!" Zehntausende fordern schärfere Waffengesetze in den USA

"March for Our Lives" vor dem Rathaus in Los Angeles
"March for Our Lives" vor dem Rathaus in Los Angeles Copyright Keith Birmingham/The Orange County Register via AP
Von Euronews mit AP/DPA
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"Genug ist genug" stand u.a. auf Plakaten. Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 19.300 Menschen durch Schusswaffen in den USA getötet.

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Zehntausende haben in den USA auf Protestmärschen in verschiedenen Städten des Landes für eine Verschärfung der Waffengesetze demonstriert.

"Genug ist genug" und "Schützt Kinder, nicht Waffen" war unter anderem auf den Plakaten zu lesen. Zu den Rednerinnen der zentralen Kundgebung des "March for our lives" in Washington gehörte die Enkelin des ermordeten Bürgerrechtlers Martin Luther King, Yolanda King.

Stimmzettel statt Kugeln

In einem flammenden Appell forderte sie Amerikaner:innen aller Generationen dazu auf, sich mit "Stimmzetteln statt Kugeln" Gehör zu verschaffen.

Auch US-Präsident Joe Biden meldete sich am Rande eines Besuchs in Los Angeles zu Wort und ermunterte die Demonstranten:innen, weiter zu protestieren.

Strengere Waffengesetzte müssten zu einem Wahlkampfthema werden. Denn Senatoren und Kongressabgeordnete hörten zu, wenn es um die Stimmen der Wähler ginge. Zu viele Menschen müssten sinnlos sterben. Die im Repräsentantenhaus und Senat gemachten Vorschläge reichten nicht aus.

Zuvor hatte Biden auf Twitter erneut den Kongress dazu aufgefirdert, strengere Regelungen zu erlassen und Sturmgewehre zu verbieten.

In den USA hatte es in den vergan genen Wochen eine Serie tödlicher Schusswaffenangriffe gegeben - unter anderem an einer Grundschule in der texanischen Kleinstadt Uvalde. Dort hatte ein 18-Jähriger erschoss 19 Kinder und zwei Lehrerinnen mit einem Sturmgewehr.

Konservative Republikaner blockieren Reform des laxen US-Waffenrechts

Allein in diesem Jahr wurden bereits mehr als 19.300 Menschen durch Schusswaffen in den USA getötet. 

Das von den Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hat diese Woche ein breites Paket von Vorschlägen verabschiedet, das unter anderem die Anhebung des Erwerbsalters für die meisten halbautomatischen Gewehre von 18 auf 21 Jahre vorsieht. Aber die Partei verfügt nicht über die erforderlichen 60 Stimmen, um das Paket im Senat durchzubringen.

Eine parteiübergreifende Gruppe von Senatoren verhandelt derzeit unter der Leitung des Demokraten Chris Murphy über eine Waffenrechtsreform. Der Entwurf sieht unter anderem vor, die Mittel für die psychiatrische Versorgung und die Sicherheit an Schulen aufzustocken, die Zuverlässigkeitsüberprüfungen zu erweitern und den Bundesstaaten Anreize zu geben, so genannte "Red Flag"-Gesetze einzuführen, die es den Behörden ermöglichen, Waffen von Personen zu beschlagnahmen, die als Bedrohung angesehen werden.

Er enthält jedoch weder ein Verbot von Angriffswaffen noch universelle Hintergrundkontrollen, bleibt also hinter den Erwartungen von Präsident Biden, progressiven Demokraten und Aktivisten gegen Waffengewalt zurück.

In der Vergangenheit hatten die konservativen Republikaner Verschärfungen des laxen US-Waffenrechts immer wieder verhindert.

Zum ersten "Marsch für unsere Leben" war es nach dem Massaker an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland im US-Bundesstaat Florida gekommen.

Dort hatte im Februar 2018 ein 19 Jahre alter Schütze 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt

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