Um sich aus der Abhängigkeit von russischen fossilen Energiequellen zu lösen, blickt Brüssel nun in Richtung südöstliches Mittelmeer. In Zukunft soll Flüssigerdgas von Israel über Ägypten an Europas Küsten geliefert werden.
Ägypten, Israel und die Europäische Union haben in Kairo ein Abkommen zur Steigerung des Verkaufs von Flüssigerdgas an EU-Länder unterzeichnet. Die Mitgliedstaaten wollen ihre Abhängigkeit von Lieferungen aus Russland angesichts des Krieges in der Ukraine verringern.
Von der Leyen: Ägypten verlässlicher Handelspartner
"Es ist bekannt, dass Russland Krieg gegen die Ukraine Europas Abhängigkeit von russischen fossilen Energiequellen offenbart hat. Und wird wollen diese Abhängigkeit beenden. Wir wollen mit vielfältigen verlässlichen Handelspartnern zusammenarbeiten, so mit Ägypten", so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
"Bei unseren heutigen Gesprächen ging es vor allem um die Möglichkeiten einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen Ägypten und der Europäischen Union im Energiebereich, sei es beim Erdgas oder in Fragen der Stromnetze. Wir sind übereingekommen, den Grundstein für eine strategische Partnerschaft zwischen beiden Seiten in diesem wichtigen Bereich zu legen, um die Entwicklung in der Zukunft zu gewährleisten", sagte Ägyptens Präsident Abdel Fatah al-Sisi.
Flüssigerdgas: Von Israel über Ägypten nach Europa
Gemäß der Vereinbarung wird israelisches Gas über eine Pipeline zu einem ägyptischen Flüssiggas-Terminal im Mittelmeer gebracht, bevor es per Tanker an die europäischen Küsten transportiert wird. Das hat das israelische Energieministerium mitgeteilt.