Testfahrt durch die Riesenbaustelle E-Mobilität in Europa

©
© Copyright Keith Srakocic/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Copyright Keith Srakocic/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von Johan Bodinier, Roberto Ferrer, su
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Zweieinhalb tausend Kilometer quer durch Europa im E-Auto? Für die Hälfte der deutschen Autofahrer ist die Reichweite von E-Autos ein Stressfaktor. 15 Elektroauto-Teams haben sich zu den „Connecting Europe Days“ der EU-Kommission in Lyon, getroffen.

WERBUNG

Zweieinhalb tausend Kilometer quer durch Europa im E-Auto? Für die Hälfte der deutschen Autofahrer ist die Reichweite von E-Autos ein Stressfaktor. „Und immer noch eine große Hürde für den Kauf," so eine TüV-Umfrage. (TÜV Mobility Studie 2022).

15 Elektroauto-Teams haben sich zu den „Connecting Europe Days“ der EU-Kommission (28 bis 30 Juni) in Lyon, Ostfrankreich getroffen – um zu zeigen: Es geht.

Aber das Ladenetz ist eine Riesen-Baustelle.

RIESENBAUSTELLE E-LADENETZ

Amit Yudan, Unternehmer aus Österreich (ARDAN GmbH, Kitzbühel):

“Wir müssen viele Projekte in ganz Europa koordinieren, die alle das Ziel haben, den Verkehr zu dekarbonisieren und Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu bauen, die dazu beitragen, von fossilen Brennstoffen loszukommen.“

Alexandru Teodorescu, Renovatio, Rumänien:

„Bei den Projekten, die auf der Veranstaltung vorgestellt werden, gibt es etwa tausend Standorte, die bereits von der Europäischen Union über CEF Transport kofinanziert wurden, wobei an jedem Standort zwischen einem und sechs Ladegeräte installiert sind.“

Ziel der Veranstaltung: Der Nachweis der Langstreckentauglichkeit aktueller Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur in Europa. Die Teams fuhren verschiedene Automodelle mit Reichweiten von 250 bis über 500 Kilometer.

KNACKPUNKT REICHWEITE

Sie waren in Bratislava, Brüssel, Bukarest, Budapest, Ljubljana und München aufgebrochen und hatten von der Europäischen Union über CEF Transport kofinanzierte Ladestationen genutzt. Zum Vergleich: Benziner haben im Schnitt 55-70 Liter im Tank. Macht bei sparsamen 5 Litern/100 km (ADAC) bis zu 1.400 Kilometer Reichweite.

Adrian Mitrea, Motorsport-Journalist:

“Wir kamen aus Bukarest, Rumänien, nach Lyon, also hatten wir eine der längsten Reisen aller Teams. Es waren etwa 2.500 Kilometer. Wir haben diese Reise in drei Tagen geschafft.“

Laszlo Varga, MOL GROUP (führender Mineralölkonzern Ungarns, Budapest) Verkaufs- und Marketing-Leiter für alternative Kraftstoffe:

„Wir kommen aus Ungarn, es hat bei uns zwei Tage gedauert und insgesamt waren es 1.500 Kilometer. Das ganze Ladeerlebnis und die ganze Reise waren ziemlich ähnlich. Es war ziemlich entspannend, im vollelektrische Auto von Budapest nach Lyon zu fahren.“

EU-MOBILITÄT

Die Connecting Europe Facility (CEF) for Transport ist das Förderinstrument der EU-Kommission zur Umsetzung der europäischen Verkehrsinfrastrukturpolitik. 2021 bis 2027 hat die Agentur CINEA (European Climate Infrastructure and Environment Executive Agency) ein Budget von 25,81 Milliarden Euro für Verkehrsinfrastrukturprojekte.

Geht es nach dem Willen des Europäischen Parlaments und der EU-Kommission, dürfen Autohersteller aus Klimaschutzgründen ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen verkaufen. 

Aktuell zirkulieren in Europa 337 Millionen Fahrzeuge (Statista). In den EU-Ländern gab es 2020 mehr als 100.000 (konventionelle) Tankstellen (Statista) und etwa 225.000 öffentliche E-Ladestationen ("wien energie") - die meisten pro 100.000 Einwohner in den Niederlanden, Luxemburg und Schweden.

WERBUNG

Johan Bodinier, Roberto Ferrer, su mit Ville de Lyon, EU Commission

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Ende der Verbrennungsmotoren in der EU: PKW ab 2035 klimaneutral

Nicht hart genug? Migrationspakt im EU-Wahlkampf an Frankreichs Grenze kritisiert

120 Jahre Entente Cordiale: Frankreich und Großbritannien tauschen Wachen aus