Konflikte, Klima und Corona-Pandemie: Die Zahl der weltweit an Hunger leidenden Menschen ist laut Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) wegen der vielen Krisen weiter gestiegen. 2021 hatten etwa 828 Millionen Menschen nicht genug zu essen.
Konflikte, Klima und Corona-Pandemie: Die Zahl der weltweit an Hunger leidenden Menschen ist laut Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) im vergangenen Jahr wegen der vielen Krisen weiter gestiegen. 2021 hatten etwa 828 Millionen Menschennicht genug zu essen, rund 46 Millionen mehr als im Vorjahr, so der
jährliche Bericht zur weltweiten Versorgungslage, der in New York vorgestellt wurde.
Und die Zahl der Menschen, die schwere oder mittelschwere Probleme hatten, genügend zu essen zu bekommen, stieg demnach auf 2,3 Milliarden (vor Covid: Knapp 2 Milliarden).
Die Welt, so der Alarm der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization of the United Nations, FAO) ist dabei, den Kampf gegen den Hunger zu verlieren.
Maximo Torrero, Chefökonom, FAO:
„Wir haben auch gesehen, dass die extreme Armut erheblich zugenommen hat, wir haben beim Kampf gegen die extreme Armut fast ein Jahrzehnt verloren. Wir haben auch gesehen, dass die Ungleichheit zunimmt. Und außerdem gehen natürlich alle Ernährungsindikatoren nicht in die richtige Richtung.“
VOR ALLEM ASIEN HUNGERT
Besonders katastrophal ist demnach die Situation in Asien, wo 2021 20 % der Bevölkerung Hunger litten. In Afrika waren es 9 %, in Lateinamerika und der Karibik 8,6 %.
Die UN führten die gestiegene Zahl Hungernder auf die Corona-Pandemie, die Folgen des Klimawandels und Konflikte zurück.
Zum Beispiel hätten sich die Volkswirtschaften in den von der Pandemie am stärksten betroffenen Ländern ungleich erholt. Nach den UN-Zahlen von 2020 konnten sich fast 3,1 Milliarden (+ 112 Millionen) Menschen keine gesunde Ernährung leisten. Und die Prognosen für dieses Jahr sind alarmierend ...
... da der Krieg in der Ukraine Lieferketten unterbrochen und die Preise für Lebensmittel, Energie und Düngemittel in die Höhe getrieben hat.
Wenn sich nichts ändert, wird der Planet sein Ziel, den Hunger bis 2030 auszurotten, kläglich verfehlen. Selbst wenn sich die Weltwirtschaft erholt, rechnen die UN dann mit immer noch 670 Millionen Hungernden, einer ähnliche Zahl wie 2015.
su mit dpa