Meloni vor dem Sieg: Italien hat rechts gewählt

Stimmenauszählen in einem italienischen Wahllokal: Die Prognosen hatten allem Anschein nach Recht: Meloni und ihre Brüder Italiens sind stärkste Kraft.
Stimmenauszählen in einem italienischen Wahllokal: Die Prognosen hatten allem Anschein nach Recht: Meloni und ihre Brüder Italiens sind stärkste Kraft. Copyright Marco Alpozzi/LaPresse
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Hochrechnungen zufolge kann das Bündnis in beiden Kammern künftig auf die absolute Mehrheit bauen.

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Italien hat rechts gewählt. Den bisherigen, auf Hochrechnungen fußenden Zahlen zufolge kann das Mitte-Rechts-Bündnis in beiden Parlamentskammern, dem Senat und dem Abgeordnetenhaus, künftig auf die absolute Mehrheit bauen.

Fratelli d'Italia stärkste Kraft - Wird Meloni Regierungschefin?

Als stärkste politische Kraft ging die rechtsaußen angesiedelte Partei Fratelli d'Italia aus der Parlamentswahl hervor. Deren Vorsitzende Giorgia Meloni hat jetzt gute Aussichten, als erste Frau eine italienische Regierung anzuführen. Meloni kündigte im Wahlkampf an, Italien Würde und Stolz zurückzugeben zu wollen. Fratelli d'Italia hatte vor der Wahl ein Bündnis mit der ebenfalls am rechten Rand der politischen Landschaft stehenden Lega sowie mit Forza Italia von Silvio Berlusconi und weiteren kleinen Parteien geschmiedet.

Das Mitte-Links-Bündnis mit der sozialdemokratischen Partito Democratico an der Spitze bildet in beiden Parlamentskammern den zweitgrößten Block, gefolgt von der Fünf-Sterne-Bewegung, die sich im Vorfeld der Wahl nicht auf eine Zusammenarbeit mit der Partito Democratico einigen konnte. 2018 war die Fünf-Sterne-Bewegung noch die stärkste politische Kraft Italiens geworden, jetzt ist die ehemalige Protestpartei auf den dritten Platz abgerutscht.

Geringe Wahlbeteiligung

Die Wahlbeteiligung war mit rund 65 % noch geringer als 2018, als mit knapp 73 Prozent der niedrigste Wert der italienischen Nachkriegsgeschichte verzeichnet wurde.

Die Neuwahl in Italien war anberaumt worden, nachdem Mario Draghi im Juli seinen Rücktritt eingereicht hatte, als die Fünf-Sterne-Bewegung, die Lega sowie Forza Italia ihm die Gefolgschaft verweigerten. Draghi führte eine sogenannte Regierung der nationalen Einheit an, an der acht Parteien beteiligt waren.

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