Die ukrainische Staatsanwaltschaft untersucht Untergeschosse, die möglicherweise als Gefängnisse genutzt wurden. Der Ort wurde kürzlich von der ukrainischen Armee eingenommen, nachdem er zuvor von russischen Truppen gehalten wurde.
Die ukrainische Staatsanwaltschaft untersucht in Shevchenkove gut 80 Kilometer südöstlich der Großstadt Charkiw unterirdische Räume, die möglicherweise als Gefängnisse genutzt worden sind. Sie liegen in Gebieten, die kürzlich wieder von der ukrainischen Armee eingenommen worden sind, nachdem sie zuvor von russischen Truppen gehalten wurden.
Staatsanwalt Roman Oleksandrovych sagt: „Wir haben Beweise, dass hier gefoltert wurde. Es wurden Zivilpersonen und russische Abtrünnige gefoltert. Sie wollten nicht mit der Russischen Föderation zusammenarbeiten."
Eine Frau aus Shevchenkove berichtet, als die russischen Truppen hier das Sagen hatten, sei es verboten gewesen, über die Ukraine zu sprechen. Es sei zwar nicht alles schlecht gewesen, aber wer Widerstand geleistet habe, sei in Schwierigkeiten geraten, so ein Anwohner.
„Wir wissen nicht, wo der Mann jetzt ist“
„Ein Autofahrer hat eine ukrainische Flagge gezeigt. Sie haben ihn angehalten und in die Luft geschossen. Dann sind sie in seinen Wagen eingestiegen und weggefahren. Wir wissen nicht, wo der Mann jetzt ist“, sagt der Anwohner.
Vor rund drei Wochen meldete die Ukraine, in Shevchenkove wieder die ukrainische Flagge gehisst zu haben, während Russland berichtete, Einheiten aus der Gegend zurückgezogen und die Bevölkerung zur Flucht aufgerufen zu haben. Bereits Ende Februar, kurz nach dem Beginn des Einmarsches, hatten russische Truppen das Kommando in dem Ort übernommen.