1,5 Mio. Menschen dauerhaft ohne Strom: Selenskyj bangt um Odessa

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Von Euronews mit dpa, AP
Stromnetzarbeiten in Kiew am 8. Dezember
Stromnetzarbeiten in Kiew am 8. Dezember   -  Copyright  Andrew Kravchenko/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.

Im Osten der Ukraine wüten weiterhin schwere Kämpfe zwischen einheimischen und russischen Truppen. Besonders verlustreich für beide Seiten entwickelt sich der Stellungskampf um die fast vollständig zerstörte Stadt Bachmut, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Donbass. Dort sollen sich nur noch 12 000 der ursprünglich 72 000 Einwohnerinnen und Einwohner aufhalten. Die meisten von ihnen sind prorussisch eingestellt.

Nach Angaben eines ukrainischen Militärsprechers hat die russische Armee ihre Taktik in und um Bachmut geändert. Statt einer breiten Angriffsfront setze Russland jetzt auf Attacken kleinerer Gruppen, unterstützt von Raketenartillerie und von Wagner-Söldnertruppen.

Reparaturen auf Hochtouren

In den meisten ukrainischen Städten wird fieberhaft an der Reparatur der Stromnetze gearbeitet. In der südukrainischen Hafenstadt Odessa und ihrer Umgebung könnte die Wiederherstellung der Versorgung zwei bis drei Monate dauern.

Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner Videoansprache in der Nacht zu diesem Sonntag: "Das wichtigste Thema ist jetzt die Energie. Die Lage in der Region Odessa ist sehr schwierig. Nach dem nächtlichen Angriff iranischer Drohnen liegen Odessa und andere Städte und Dörfer der Region im Dunkeln. Derzeit sind mehr als anderthalb Millionen Menschen in der Region Odessa ohne Strom."

Ein russischer Armeesprecher erklärte, durch die russische Offensive in der Region Donezk sei der Gegner aus seinen befestigten Stellungen vertrieben worden. Auch im Norden zwischen den Kleinstädten Kreminna und Lyman habe man Positionen der ukrainischen Armee erobert.