Wieder keine Einigung auf EU-weiten Gaspreisdeckel

Treffen der EU-Energieminister
Treffen der EU-Energieminister Copyright Virginia Mayo/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
Copyright Virginia Mayo/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
Von Euronews mit dpa
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Seit Monaten streiten die EU-Staaten über Maßnahmen, um den angesichts des Ukraine-Kriegs stark schwankenden Gaspreis zu kontrollieren.

WERBUNG

Die EU-Staaten haben sich unter anderem wegen Vorbehalten Deutschlands erneut nicht auf einen europäischen Gaspreisdeckel einigen können. "Einige Fragen konnten heute nicht geklärt werden und müssen offenbleiben", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Dienstag nach stundenlangen Verhandlungen mit seinen Kollegen in Brüssel. Als deutsche Anliegen nannte er die Versorgungssicherheit und die Finanzmarktstabilität. Der geplante Gaspreisdeckel sei "extrem heikel": "Wir greifen ja in einen Markt ein, der die Versorgung garantieren soll."

Habeck sagte, man habe bei dem Sondertreffen der Energieminister auch Fortschritte erzielt bei technischen Fragen und bei der Struktur des Mechanismus. Offen sei etwa noch, wie hoch der Preis sein solle.

"Eine Einigung, wo alle mit zufrieden sind, ist hohe diplomatische Kunst", sagte er. Ihm zufolge könnte es auch sein, dass eine Entscheidung per qualifizierter Mehrheit getroffen wird - notfalls über Deutschlands Votum hinweg. "Dass man eine Lösung findet, zur Not über Mehrheitsentscheidungen, das kann wohl passieren", sagte er. Im konkreten Fall müssten mindestens 15 der 27 EU-Staaten zustimmen, die zusammen mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU ausmachen.

Seit Monaten streiten die EU-Staaten über Maßnahmen, um den angesichts des Ukraine-Kriegs stark schwankenden Gaspreis zu kontrollieren. Die EU-Kommission hatte unter dem Druck einer Vielzahl von Staaten vorgeschlagen, unter bestimmten Umständen den Preis für Gas, das am Großhandelsplatz TTF verkauft wird, bei 275 Euro pro Megawattstunde zu deckeln. Ein solcher Preisdeckel würde Großkunden betreffen, die dort handeln - nicht Endverbraucher, wie etwa bei der Gaspreisbremse der Bundesregierung.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

EU-Gipfel einigt sich bei Ukraine-Hilfe und Mindeststeuer

Letzter EU-Gipfel des Jahres ringt um Gas-Preisdeckel

EU will Energiemarkt reformieren - Wie den Gaspreis in den Griff kriegen?