Katargate: EU-Abgeordnete Kaili bleibt Weihnachten hinter Gittern

Eva Kailis Anwälte Michalis Dimitrakopoulos und Andre Risopoulos am Donnerstagabend in Brüssel
Eva Kailis Anwälte Michalis Dimitrakopoulos und Andre Risopoulos am Donnerstagabend in Brüssel Copyright Olivier Matthys/Copyright 2022 The AP. All rights reserved
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Das zuständige Gericht in Brüssel hat die Untersuchungshaft der 44 Jahre alten Griechin um einen Monat verlängert, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

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Die unter Korruptionsverdacht stehende ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, Eva Kaili, bleibt zunächst im Gefängnis. Das zuständige Gericht in Brüssel habe die Untersuchungshaft der 44 Jahre alten Griechin um einen Monat verlängert, teilte die zuständige Staatsanwaltschaft mit.

Ihre Anwälte hatten zuvor dafür plädiert, Kaili mit einer elektronischen Fussfessel ausgestattet aus dem Gefängnis zu entlassen. Sie betonten zudem, dass ihre Mandantin mit den Ermittlern kooperiere und unschuldig sei.

Die belgische Justiz ermittelt seit Monaten wegen mutmaßlicher Korruption, Geldwäsche und Einflussnahme aus dem Ausland im Umfeld des Europaparlaments. Im Raum steht, dass das Golfemirat Katar, das zuletzt die Fußball-Weltmeisterschaft ausgerichtet hat, mit Geld- und Sachgeschenken versucht hat, politische Entscheidungen zu beeinflussen. Berichten zufolge soll dies auch Marokko versucht haben.

 Kaili und drei weitere Verdächtige kamen deshalb am 11. Dezember in Untersuchungshaft. Ihnen wird die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und und Korruption zur Last gelegt. Bereits in der vergangenen Woche entschied ein Haftrichter, dass zwei von ihnen ihre Untersuchungshaft weiter im Gefängnis verbringen müssen. Dabei handelt es sich um Kailis Lebensgefährten, der als Assistent eines Abgeordneten im EU-Parlament arbeitet, und um den ehemaligen sozialdemokratischen Europaabgeordneten Pier Antonio Panzeri. Ein weiterer Verdächtiger durfte das Gefängnis mit der Auflage einer Fußfessel verlassen. Dies wollte Kailis Anwalt auch für seine Mandantin erreichen.

Kaili selbst hat bislang jede Schuld von sich gewiesen und ihren Partner für das viele Bargeld in der gemeinsamen Wohnung verantwortlich gemacht. Zugleich gab sie ihrem Anwalt zufolge jedoch unter anderem zu, ihren Vater am Tag der Razzia belgischer Ermittler angewiesen zu haben, Bargeld aus ihrer Wohnung in ein Brüsseler Hotel zu bringen.

Ihr Anwalt Michalis Dimitrakopoulos hatte vor der Anhörung vom Donnerstag betont, dass bei Kaili weder Fluchtgefahr bestehe, noch sei es ihr möglich, Beweise zu vernichten. Ein weiteres Argument sei, dass die zwei Jahre alte Tochter Kailis nun effektiv Waise sei, weil beide Eltern inhaftiert seien. Das Kind soll sich laut griechischen Medienberichten bei seinem Großvater, dem Vater der Verdächtigen, befinden.

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