Serienmörder Charles Sobraj (78) - "Die Schlange" auf Netflix - ist zurück in Frankreich

Serienmörder Charles Sobraj in Nepal auf dem Weg nach Frankreich
Serienmörder Charles Sobraj in Nepal auf dem Weg nach Frankreich Copyright Niranjan Shrestha/Copyright 2022 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews mit AFP, AP
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Charles Sobraj soll ab den 70er Jahren in Asien 18 Menschen heimtückisch ermordet haben. Er hat die Netflix-Serie "Die Schlange" inspiriert.

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Der Serienmörder Charles Sobraj ist zurück in Frankreich. Der 78-Jährige - der die Netflix-Serie "Die Schlange" inspiriert hat - wurde in Nepal aus dem Gefängnis entlassen.

18 Menschen heimtückisch getötet

Er soll ab den 70er Jahren in Asien 18 Menschen heimtückisch getötet haben. Die Opfer waren meist Touristen aus westlichen Ländern auf der Suche nach spirituellen Erfahrungen. Mithilfe einer Komplizin und eines Komplizen betäubte Sobraj sie, um die Reisenden auszurauben und zu töten.

In Nepal war er wegen zwei Morden verurteilt worden. Frei kam Sobraj, weil er gesundheitliche Probleme hat.

Eine chaotische Kindheit

1944 in Ho-Chi-Minh-Stadt (damals: Saigon) als Sohn einer vietnamesischen Mutter und eines indischen Vaters geboren, erlebte Charles Sobraj eine schwere Kindheit. Seine Eltern trennten sich, als er drei Jahre alt war. Die Mutter ließ den Sohn zunächst beim Vater zurück - und holte ihn erst Jahre später zu sich nach Marseille, nachdem sie einen französischen Lieutnant geheiratet hatte. So bekommt Charles Sobraj einen französischen Pass. Seine Mutter erzieht ihn mit harter Hand - und sie steckt den Sohn ins Internat. Doch Charles Sobraj kommt schon früh mit der Justiz in Konflikt, weil er Diebstähle begeht.

Ajit Kumar/AP
Charles Sobraj (links) in Indien 1993Ajit Kumar/AP

Eine Komplizin und ein Komplize

Bei seiner Mordserie hatte Charles Sobraj zwei Komplizen. Die Franko-Kanadierin Marie-Andrée Leclerc hatte Charles Sobraj 1975 in Srinagar kennengelernt. Die beiden lebten in Thailand mit einem jungen Mann aus Indien zusammen, der ständig mit einem ausgeklappten Messer bewaffnet war.

Die drei gaben sich als Experten für Edelsteine aus und suchten den Kontakt zu Touristen und Touristinnen aus dem Ausland, die sich für diese Steine interessierten und meist auf dem sogenannten "Hippie Trail" auch in Chiang Mai unterwegs waren. Die mindestens 18 Todesopfer von Charles Sobraj kamen u.a. aus Australien, Frankreich und den Niederlanden. Auf der Suche nach den Mördern des Paares aus den Niederlanden kommt der Diplomat Herman Knippenberg auf die Spur von Charles Sobraj.

In Thailand wurden die Verbrechen als "Bikini-Morde" bezeichnet.

Auf der Flucht vor der thailändischen Justiz lebte Charles Sobraj zeitweise wieder in Indien und später in Nepal, wo er eine jüngere Frau - Nihita Biswas - geheiratet haben soll. 2004 wird Sobraj in Nepal wegen des Mordes an einer Frau aus Québec verurteilt.

Netflix-Serie "Die Schlange" im Jahr 2021

Das Leben von Charles Sobraj hat die achtteilige BBC-Netflix-Serie "Die Schlange" (Originaltitel "The Serpent") inspiriert. Darin spielt der Franzose Tahar Brahim den Serienmörder. Die Mini-Serie wurde 2021 im britischen Fernsehen und auf Netflix ausgestrahlt.

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