Ukrainische Flüchtlinge in Spanien - so einfach ist es nicht

Der 5jährige Maxym Batrak aus Brovary in einer unterkunft im Dorf Guissona, Lleida, Spanien
Der 5jährige Maxym Batrak aus Brovary in einer unterkunft im Dorf Guissona, Lleida, Spanien Copyright Joan Mateu Parra/Joan Mateu Parra
Von Jaime Velázquez
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Viele ukrainische Flüchtlinge haben Schwierigkeiten, sich in Spanien einzuleben. Nur 14.000 - etwa 15 % - haben in Spanien eine Arbeit gefunden, in ganz Europa liegt der Schnitt bei 40 %.

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Auf der Flucht vor dem Krieg kam Inna kam mit ihrer Tochter nach Spanien. Sie lebt inzwischen bei einer spanischen Familie, und wie alle ihre Landsleute ist sie sehr dankbar für die Hilfe, die sie von Regierung, Nichtregierungsorganisationen und der spanischen Gesellschaft insgesamt bekommt. Trotzdem haben viele der Flüchtlinge noch immer Schwierigkeiten, sich in Spanien einzuleben.

"Das erste Hindernis ist natürlich die Sprache. Ohne die Sprache findet man keinen Job. Deshalb lerne ich gerade Spanisch. Und dann ist da noch das Problem der Anerkennung meines Diploms."

Inna Usenko, Flüchtling aus Charkiw

160.000 Ukrainer sind in Spanien untergekommen

Nur 14.000 Flüchtlinge - etwa 15 % - haben in Spanien eine Arbeit gefunden, in ganz Europa liegt der Schnitt bei 40 %. Viele von ihnen leben von ihren Ersparnissen oder durch die Hilfe von Familien und NGOs.

"Nur meine Eltern schicken mir Geld."

Kseniia Solntseva, Flüchtling aus Dnipro

160.000 Ukrainern wurde vorübergehender Schutz gewährt, aber rund 60.000 von ihnen haben noch keine spanische Meldeadresse. Etwa 20.000 leben noch in Aufnahmezentren.

"Es gibt viele vertriebene Ukrainer, die kein Zuhause haben, die bei ihren Verwandten oder Freunden hier in Spanien leben."

Yuriy Chopyk vertritt die Flüchtlicngsorganisation  "Comunidad Ucraniana en España por los Derechos, Dignidad y Honor de los Ucranianos"

Nur 15 % der ukrainischen Flüchtlinge haben Arbeit gefunden

Tausende sind gezwungen, in die Ukraine zurückzukehren oder in andere Länder weiter zu ziehen, wo es mehr Arbeitsmöglichkeiten und direkte finanzielle Hilfe für Flüchtlinge gibt.

"Ich denke, dass etwa die Hälfte derer, die gekommen sind, auch tatsächlich in Spanien bleiben. Aber natürlich kann es weiter Neuankömmlinge geben."

Oksana Demyanovych vom ukrainischen Kulturverein "Asociación socio-cultural y de Cooperación al desarrollo Ucrania-Euskadi"

Finanzielle Unterstützung kommt nur langsam an

Ukrainische und spanische Verbände fordern direkte finanzielle Hilfe für die vom Krieg Vertriebenen. Die spanische Regierung hat ihnen eine monatliche Unterstützung von 400 Euro zugesagt, geflossen ist sie bisher nicht.

"Wie kann es sein, dass eine finanzielle Hilfe, die bereits vor langer Zeit bewilligt wurde, die Begünstigten noch nicht erreicht hat... Ein Jahr später."

Conrado Giménez, Präsident der Stiftung Madrina/Presidente Fundación Madrina

22.000 Flüchtlinge sind seit August in die Ukraine zurückgekehrt

Seit August haben sich mindestens 22.000 Menschen auf den Weg zurück in die Ukraine gemacht. Sie wollen zurück in die Heimat, in ihre Häuser zurückkehren - falls sie noch stehen.

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