Viele der 57 Toten sind Studierende: Trauer und Wut nach schlimmstem Zugunglück in Griechenland

Nach dem Zugunglück in Griechenland
Nach dem Zugunglück in Griechenland Copyright SAKIS MITROLIDIS/AFP
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Von Apostolos StaikosEuronews
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Viele Menschen in Griechenland machen die Behörden für das Bahnunglück mit 46 Toten verantwortlich. Angehörige sollen im Krankenhaus von Larissa DNA-Proben abgeben, um die Leichen zu identifizieren.

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Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen das schlimmste Bahnunglück in Griechenland, bei dem mehr als 40 Menschen ums Leben gekommen sind. Auf einem Gleis waren ein Personenzug und ein Güterzug frontal zusammengestoßen. Noch immer ist nicht sicher, ob alle Opfer geborgen sind. Die Bergungsarbeiten dauerten am Donnerstagmorgen an. Die Zahl der Toten stieg nach Angaben der Feuerwehr auf mindestens 46. Zahlreiche weitere Menschen wurden verletzt.

Nicht nur die nahegelegene Stadt Larissa steht unter Schock. Auf einen Gehweg haben Menschen das Datum der Katastrophe geschrieben. Viele kommen, um Kerzen und Blumen niederzulegen.

Die meisten Toten sind Studierende

Die meisten Toten sind Studierende aus dem Norden des Landes. Viele Menschen sind wütend, weil es bei der griechischen Bahn viele strukturelle Probleme gab und gibt.

Alexandros Gogas ist Student, auch er ist oft mit dem Zug unterwegs. Er sagt gegen, es sei Zufall, dass er nicht unter den Opfern ist: "Wir könnten sehr wohl an ihrer Stelle sein, denn die meisten Studierenden kommen aus Nordgriechenland und benutzen diesen Zug und diese Strecke oft, entweder für kurze oder lange Strecken. Es ist einfach pures Glück, dass wir nicht an ihrer Stelle sind."

"Es gab schon vorher viele Probleme"

Thanasis Konstantakos, ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Larissa, erklärt, dass es schon vorher viele Probleme gab. "Was heute passiert ist, war kein Unfall. Wir benutzen diese Strecke oft, es gab schon unzählige Verspätungen oder Probleme mit den Strecken. Es war nicht das erste Mal, dass zwei Züge auf einer eingleisigen Strecke unterwegs waren. Das ist schon unzählige Male passiert."

Angehörige sind ins Krankenhaus von Larissa gekommen, um die Leichen der Opfer abzuholen.

Freiwillige vom Roten Kreuz bieten ihre Unterstützung an

Elisavet Karanika, die Leiterin der regionalen Abteilung des Roten Kreuzes, sagt, sie könne den Eltern, die ihre Kinder suchen, nur Trost spenden. Sie spreche mit ihnen und verteile Orangensaft.

Euronews-Reporter Apostolos Staikos ist vor Ort. Er sagt: "Angehörige der Opfer, die aus vielen Regionen des Landes stammen, sind im Allgemeinen Krankenhaus von Larissa eingetroffen. Hier werden sie gebeten, eine DNA-Probe abzugeben, da nur so die Identifizierung der Leichen abgeschlossen werden kann. Psychologen und Sozialarbeiter sind ständig an ihrer Seite."

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