Mörderischer Anschlag in Unruheprovinz Belutschistan: Mindestens 9 Polizisten sterben

Sicherheitsbeamte am Anschlagsort in der Nähe von Dhadar
Sicherheitsbeamte am Anschlagsort in der Nähe von Dhadar Copyright Mohammad ASLAM / AFP
Copyright Mohammad ASLAM / AFP
Von Euronews mit AFP/AP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Belutschistan liegt im Südwesten Pakistans an der Grenze zu Afghanistan und ist die größte und ärmste Provinz des Landes.

WERBUNG

Bei einem Selbstmordanschlag auf einen Polizeitransporter in der pakistanischen Provinz Belutschistan sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. 16 weitere wurden verletzt, wie Behörden mitteilten.

Der Attentäter sei auf einem Motorrad von hinten auf den Lastwagen aufgefahren. Die Zahl der Opfer könnte sich noch erhöhen, da sich acht der Verletzten in einem kritischen Zustand befänden, so ein hochrangiger Beamter der örtlichen Polizei.

Mehmood Notezai, der Polizeichef des Bezirks Kacchi, sagte der Nachrichtenagentur AFP gegenüber, dass die Opfer aus einem benachbarten Bezirk zurückgekehrt seien, wo sie eine Woche lang eine Landwirtschaftsmesse geschützt hatten.

Der Anschlag ereignete sich in Dhadar im Bezirk Kacchi, etwa 120 km südöstlich von Quetta, der Hauptstadt der Provinz Belutschistan. Die arme und dünn besiedelte Provinz, die an den Iran und an Afghanistan grenzt, gehört zu einer der unsichersten im Land.

Neben militanten Islamisten gehen Anschläge auch von Separatisten aus, die mehr Autonomie für das rohstoffreiche Gebiet im Südwesten des Landes fordern.

Die Provinz ist reich an Kohlenwasserstoffen und Mineralien, doch die Bevölkerung - etwa 12 Millionen Menschen - beklagt sich darüber, dass sie an den Rand gedrängt und ihrer natürlichen Ressourcen beraubt wird.

Die Spannungen in Belutschistan drehen sich vor allem um die Großbaustellen des China-Pakistan-Wirtschaftskorridors (CPEC), für den China über 50 Milliarden US-Dollar (42 Milliarden Euro) ausgeben soll und dessen Flaggschiff der Tiefseehafen von Gwadar ist.

Dort ist die Polizei regelmäßig Ziel von Angriffen, die von lokalen Rebellenbewegungen oder den pakistanischen Taliban der Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) durchgeführt werden.

Pakistan sieht sich seit einigen Monaten, insbesondere seit der Machtübernahme der Taliban in Kabul im August 2021, mit einer Verschlechterung der Sicherheitslage konfrontiert, vor allem in den Grenzregionen zu Afghanistan.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Skandalreicher Regierungschef: Pakistanischer Ex-Präsident Musharraf ist verstorben

Blutbad in der Moschee: Mehr als 90 Tote in Pakistan

Pakistans Ex-Premier Khan: "Kämpfe bis zum letzten Blutstropfen"