10. Streiktag gegen Macrons Rentenreform: Läden in Paris machen vorsichtshalber dicht

Einen Tag vor dem neuen Massenprotest wurde das Pariser Louvre blockiert.
Einen Tag vor dem neuen Massenprotest wurde das Pariser Louvre blockiert. Copyright Christophe Ena/AP Photo
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Von Euronews mit DPA/AFP
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Die Mobilisierung wurde durch die Verabschiedung der Reform ohne Abstimmung im Parlament neu angeheizt. Die Behörden rechnen mit rund 650 000 bis 900 000 Teilnehmer:innen.

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In Frankreich haben die Gewerkschaften zu einem 10. Aktionstag gegen Macrons umstrittene Rentenreform aufgerufen. Wieder wird mit erheblichen Beeinträchtigungen des öffentlichen Lebens gerechnet.

Der seit drei Wochen erheblich gestörte Zugverkehr bleibt laut SNCF mit durchschnittlich drei von fünf TGVs und einem von zwei TERs eingeschränkt. Schwierigkeiten wurden auch im Pariser Nahverkehr erwartet. An 15 % der Tankstellen fehlt mindestens einen Kraftstoff, da fünf der sieben Raffinerien des Landes blockiert werden.

Die Mobilisierung wurde durch die Verabschiedung der Reform ohne Abstimmung im Parlament neu angeheizt. Die Behörden rechnen mit rund 650 000 bis 900 000 Teilnehmer:innen. Es wurde zu dem eine deutlich stärkere Beteiligung von Schüler:innen und Studierenden erwartet. 13.000 Sicherheitskräfte sind mobilisiert.

Wegen der zuletzt zum Teil gewalttätiger Ausschreitungen in Paris waren Geschäftsinhaber entlang der Demonstrationsroute aufgerufen, geschlossen zu bleiben.

Schon einen Tag vorher blockierten Demonstrierende das Pariser Louvre. Gästen aus aller Welt blieb der Museumsbesuch verwehrt.

Kein Einlenken in Sicht: "Das Rentengesetz liegt hinter uns"

Wegen der geplanten Proteste sah Frankreich sich zuletzt auch gezwungen, einen geplanten Staatsbesuch des britischen Königs Charles III. abzusagen.

Trotz der anhaltenden Proteste ist ein Einlenken der Regierung in Paris bislang nicht in Sicht. "Das Rentengesetz liegt hinter uns, wir warten die Überprüfung durch den Verfassungsrat ab", sagte Regierungssprecher Olivier Véran am Montag dem Sender BFMTV. 

Zwar deutete Premierministerin Élisabeth Borne zuletzt ein Zugehen auf die Gewerkschaften an. Wie der Chef der Gewerkschaft CFDT, Laurent Berger, am Montag sagte, nütze die ausgestreckte Hand der Regierungschefin wenig, wenn die Reform nicht ausgesetzt würde. 

Die Proteste richten sich gegen die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre. Die Mitte-Regierung will mit der Reform eine drohende Lücke in der Rentenkasse schließen. Macron will, dass die Reform bis zum Jahresende in Kraft tritt.

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