Chaos im Sudan: Weiter schwere Kämpfe - auch EU-Botschafter angegriffen

Rauch steigt über der sudanesischen Hauptstadt Khartoum
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Von Euronews mit dpa, AP, AFP
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Im Sudan dauern die Kämpfe zwischen der Armee und der RSF-Miliz an. Bisher sind 185 Todesopfer und viele Verletzte zu beklagen, darunter Zivilisten. Auch der EU-Botschafter in Khartoum wurde angegriffen.

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Die schweren Kämpfe im Sudan haben sich auch in der Nacht zum Dienstag fortgesetzt. Dort tobt seit Tagen ein erbitterter Machtkampf zwischen der sudanesischen Armee unter Kommando des sudanesischen Generals Abdel Fattah al-Burhan und den rivalisierenden paramilitärischen Einheiten seines Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo.

Bis Montagabend gingen die Vereinten Nationen von 185 Toten und 1800 Verletzten aus, darunter sind auch viele Zivilisten. Die Zahl der Opfer in der Zivilbevölkerung dürfte auch am Dienstag weiter steigen.

Auch wurde der EU-Botschafter im Sudan nach Angaben des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in seiner eigenen Residenz in der Hauptstadt Khartoum angegriffen, teilte Borrell auf Twitter mit. 

EU-Botschafter angegriffen

Er kritisierte den Angriff, Die Tat stelle einen schwerwiegenden Verstoß gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen dar, schrieb der EU-Außenbeauftragte auf Twitter. Angaben zur Art des Angriffs und zu dem Täter oder den Tätern machte Borrell nicht.

Er ließ auch unklar, ob der Botschafter verletzt wurde oder mit dem Schrecken davonkam. Aus Diplomatenkreisen hieß es am Abend in Brüssel, der Botschafter sei wohlauf und nicht verletzt worden. Zugleich betonte Borrell, dass die EU sich weiter darum bemühe, beide Konfliktparteien zu einer humanitären Feuerpause im Land zu bewegen.

UN fordert Waffenruhe

Aufrufe zu einer sofortigen Waffenruhe gab es auch von den Vereinten Nationen. In einer Rede vor der UN in New York verurteilte UN-Generalsekretär António Guterres den Ausbruch der Kämpfe im Sudan "aufs Schärfste" und appellierte an die Chefs der sudanesischen Streitkräfte und der RSF, "die Kampfhandlungen unverzüglich einzustellen, die Ruhe wiederherzustellen und einen Dialog zur Lösung der Krise beginnen. Die Situation hat bereits zu entsetzlichen Verlusten an Menschenleben geführt, darunter viele Zivilisten."

Das sudanesische Ärztekomitee forderte die Konfliktparteien am Montag auf, ihre "ständigen Angriffe" auf Krankenhäuser, Krankenwagen und medizinisches Personal einzustellen.

Anwohner in Khartum berichteten von anhaltenden Schüssen und Explosionen. Aber auch in anderen Teilen des Landes gingen die Kämpfe weiter.

Wer in dem Machtkampf der rivalisierenden Lager die Oberhand hat, blieb angesichts der unübersichtlichen Lage und der widersprüchlichen Angaben beider Konfliktparteien unklar.

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