Kenia: 47 Sektenmitglieder hungern sich zu Tode um Jesus zu treffen

Die Polizei sucht ein weiteres mögliches Massengrab.
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Von Euronews
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Die Anhänger des christichen Sektenführers Makenzie Nthenge haben sich zu Tode gehungert - in der Hoffnung, Jesus zu treffen.

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Im Osten Kenias sind 26 weitere Leichen von mutmaßlichen Sektenmitgliedern gefunden worden. Bereits vor zehn Tagen hatte die Polizei 21 Leichen exhumiert, die in einem Waldstück bei Malindi vergraben waren.  

Die Anhänger des christichen Sektenführers Makenzie Nthenge haben sich zu Tode gehungert - in der Hoffnung, "Jesus zu treffen".

Es gebe immer noch Menschen, die sich in diesen Fängen befänden, "die mit jeder Sekunde, die verstreicht, weiterleben und möglicherweise sterben", so Hussein Khalid, Direktor der Menschenrechtsorganisation Haki Africa. "Deshalb appellieren wir an die Regierung, Einsatzkräfte zu schicken." 

"Was für eine Grausamkeit"

"Die Kindheit gehört der Familie und der Gemeinschaft", erklärt der Kinderschutzbeauftragter von Malindi, Sebastian Muteti. "Als sie hier herauskamen, waren sie mit Seilen gefesselt, sie wurden gezwungen zu fasten, bis sie starben. Das ist ein großer Schock für unser Land. Was für eine Grausamkeit."

Als Sektenführer verdächtigt die Polizei den freikirchlichen Pastor Makenzie Nthenge aus Malindi. Der Leiter der Good News International Church war kenianischen Medienberichten zufolge in der Vergangenheit mit radikalen Ansichten aufgefallen und stand schon mehrfach vor Gericht.

Nthenge hatte sich nach Angaben lokaler Medien im vergangenen Monat der Polizei gestellt und wurde angeklagt, nachdem zwei Kinder in der Obhut ihrer Eltern verhungert waren. Später wurde er gegen eine Kaution von 100.000 kenianischen Schilling (700 US-Dollar) freigelassen. 

"Ausgemergelt und in kritischem Zustand"

Vor rund 10 Tagen hatten die Behörden in Malindi einen Hinweis erhalten, dass sich Anhänger des Pastors in einem Waldgebiet zu Tode hungerten. Malindi ist eine bei Touristen beliebte Hafenstadt. 

"Das Team konnte einige Haushalte erreichen und fünfzehn Menschen retten, von denen sechs ausgemergelt und in kritischem Zustand waren", teilte die Polizei mit. Noch während des Rettungsvorgangs seien vier der Menschen gestorben. Die verbliebenen elf wurden in ein Krankenhaus gebracht. Der jüngste war erst 17 Jahre alt. 

Möglicherweise gebe es weitere Tote. Die Polizei durchsuchte den weitläufigen Wald nach einem Hinweis auf ein mögliches Massengrab mit bis zu 31 Leichen.

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