Vermittler Ägypten: Israel und Islamischer Dschihad einigen sich auf Waffenruhe

Raketeneinschlag im Gazastreifen
Raketeneinschlag im Gazastreifen Copyright Hatem Moussa/Copyright 2023, The AP. All rights reserved
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Von euronews mit dpa
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Dies wurde sowohl von ägyptischer als auch palästinensischer Seite bestätigt. Israel äußerte sich zunächst nicht, hatte kurz vor der Meldung aber einer Waffenruhe eine Absage erteilt.

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Israel hat sich mit militanten Gruppen aus dem Gazastreifen auf eine Waffenruhe geeinigt. Diese sollte am Samstagabend um 22:00 Ortzeit beginnen. Das Abkommen soll durch die Vermittlung Ägyptens zustande gekommen sein. Ein hoher Beamter des arabischen Landes hat die Übereinkunft bestätigt, ebenso wie palästinensische Quellen. Israelische Ansprechpartner äußerten sich zunächst nicht.

Seit Mittwoch haben militante Palästinenser nach Militärangaben als Reaktion mehr als Tausend Raketen auf israelische Ortschaften gefeuert. Im Gazastreifen kamen mehr als 30 Menschen ums Leben, darunter mehrere Frauen und Kinder. In Israel wurden bei Raketeneinschlägen eine Frau sowie ein palästinensischer Arbeiter aus dem Gazastreifen getötet.

Islamischer Dschihad: wollen "Anschläge" vergelten

Noch am Samstag waren israelische Raketen im Gazastreifen eingeschlagen. Geschosse des Islamischen Dschihad wurden in Richtung Israel abgefeuert.

Die Gruppierung gibt an, ihre Kämpfer griffen israelische Ziele an, um "Anschläge" auf führende Köpfe des Dschihad und auf andere Ziele im Gazastreifen zu vergelten.

Das israelische Militär hatte in der Nacht auf Dienstag die Militäraktion "Pfeil und Schild" mit Luftangriffen gegen den Islamischen Dschihad im Gazastreifen gestartet. Mehrere hochrangige Mitglieder der Gruppierungen wurden seither gezielt getötet. Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Organisation wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Wie auch die im Gazastreifen regierende Hamas hat sie sich die Zerstörung Israels auf die Fahne geschrieben.

Einwohner des Gazastreifens wagten sich in den vergangenen Tagen nur selten auf die Straße, nur wenige Geschäfte und Apotheken waren geöffnet. Der blutige Schlagabtausch beider Seiten hat seit Dienstag mindestens 35 Todesopfer gefordert.

Verhandlungen verliefen stockend

Ägypten hatte sich kurz nach Ausbruch der Gewalt - wie schon oft - als Vermittler ins Spiel gebracht. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe verliefen zunächst jedoch stockend. Nach Armeeangaben habe es bereits am Mittwoch eine Art inoffizielle Erklärung über eine Waffenruhe gegeben, an die sich Israel auch gehalten habe - bis erneut Raketen aus dem Gazastreifen geflogen seien. Medienberichten zufolge, die sich auf ägyptische und israelische Quellen stützten, einigten sich beide Seiten nun auf ein Abkommen, das vorsieht, keine Häuser oder Zivilisten mehr anzugreifen.

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