Neue Suchaktion an der Algarve beendet - von Maddie keine Spur

Ein Suchteam der Polizei am Ufer des Arade-Stausees in der Nähe von Silves, Südportugal
Ein Suchteam der Polizei am Ufer des Arade-Stausees in der Nähe von Silves, Südportugal Copyright Joao Matos/AP
Von Euronews mit AFP/DPA
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Erdbodenproben seien entnommen worden, berichten lokale Medien. Angeblich habe die Polizei nach einer rosafarbenen Decke und dem Pyjama, den Maddie am Abend ihres Verschwindens trug, gesucht.

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Drei Tage lang hatte die portugiesische Polizei erneut nach dem vor 16 Jahren verschwundenen Mädchen Madeleine "Maddie" McCann gesucht - aber vergebens. Die  von den deutschen Ermittlern beantragte Suchoperation in der Nähe eines Sees in der touristischen Region Algarve im Süden Portugals sei abgeschlossen worden, teilte die portugiesische Kriminalpolizei am Donnerstagnachmittag mit. 

Die Kriminalpolizei erklärte, das "gesammelte Material" werde den deutschen Behörden übergeben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Fall gegen einen vorbestraften Deutschen. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass der heute 46 Jahre alte Christian B. das Mädchen entführt und getötet hat. Doch eine Leiche wurde nie gefunden. Behördensprecher Hans Christian Wolters sagte der Deutschen Presse-Agentur gegenüber, die Aktion beruhe auf "Entwicklungen in jüngster Zeit".

Polizei soll nach einer rosafarbenen Decke und  Maddies Pyjama gesucht haben

Eine offizielle Mitteilung zur Frage, ob Hinweise gefunden wurden, die zu einer Aufklärung des rätselhaften Verschwindens des kleinen britischen Mädchens beitragen könnten, gab es zunächst nicht. 

Bisher seien in erster Linie Erdbodenproben zur späteren Analyse gesammelt worden, hatte der staatliche portugiesische TV-Sender RTP am Mittwoch berichtet. Neben Dutzenden Fahrzeuge und Spezialisten waren an dem Einsatz unter anderem auch Spürhunde und Taucher beteiligt.

Lokale Medien berichteten, die Polizei habe nach einer rosafarbenen Decke und dem Pyjama, den Maddie am Abend ihres Verschwindens trug, gesucht.

Die neue Suche im Fall Maddie war am Dienstag auf Antrag des Bundeskriminalamtes (BKA) gestartet worden. An der Aktion unweit der Gemeinde Silves beteiligten sich amtlichen Angaben zufolge Polizisten aus Portugal, Deutschland und Großbritannien.

Suchgebiet an der Algarve nannte Christian B sein "kleines Paradies"

Das Suchgebiet befindet sich rund 50 Kilometer nordöstlich der Ferienanlage des Badeortes Praia da Luz, aus der das Madeleine kurz vor ihrem vierten Geburtstag am 3. Mai 2007 spurlos verschwand. 

Maddie war kurz vor ihrem vierten Geburtstag am 3. Mai 2007 aus dem Zimmer eines Hotelkomplexes in Praia da Luz,  wo sie mit ihrer Familie Urlaub machte spurlos verschwunden, während ihre Eltern mit Freunden in einem nahegelegenen Restaurant zu Abend aßen.

Der "Fall Maddie" ist eines der großen ungelösten Rätsel der vergangenen Jahre. Das mysteriöse Verschwinden des britischen Mädchens hatte zu einer beispiellosen, von ihen Eltern Kate und Gerry McCann angeführten internationalen Suchkampagne geführt.

Die Region um den Arade-Damm, die etwa 50 km vom Ort des Verschwindens von "Maddie" entfernt liegt, war bereits 2008 durchkämmt worden, auch von Tauchern, die jedoch nur tierische Überreste fanden.

Lokalen Medienberichten zufolge besuchte der deutsche Verdächtige den Ort regelmäßig und beschrieb ihn als sein "kleines Paradies". Der Mann, der in Deutschland wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Amerikanerin im Jahr 2005 in Portugal eine Haftstrafe verbüßt, hatte mehrere Jahre an der Algarve gelebt.

Der portugiesischen Wochenzeitung Expresso zufolge habe die Aussage eines Informanten, der von den deutschen Ermittlern als "sehr glaubwürdig" eingestuft wurde, diese dazu veranlasste, sich erneut für diesen Ort zu interessieren.

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