Moskauer Bürger reagieren auf Drohnenangriff: "Alles ist gut"

Drohnen- oder Trümmerteile trafen das Obergeschoss einens Moskauer Wohnblocks
Drohnen- oder Trümmerteile trafen das Obergeschoss einens Moskauer Wohnblocks Copyright AP/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von Euronews
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Reaktionen von russischen Zivilisten auf das aktuelle Kriegsgeschehen gibt es vor laufenden Kameras praktisch nicht. Zu groß ist die Furcht vor unangenehmen Konsequenzen Nach den mysteriösen Drohnenattacken in Moskau trauten sich aber zwei Moskauer, ihre Meinung zu äußern.

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Der Kreml hat den bislang größten militärischen Drohnenangriff auf Moskau als Reaktion auf die russischen Angriffe auf die Ukraine gewertet. Präsidentensprecher Dmitri Peskow sagte, dem Angriff seien erfolgreiche Angriffe "auf ein Entscheidungszentrum" vorausgegangen.

Die russischen Behörden stuften die Ereignisse in Moskau als Terrorismus ein. Das Verteidigungsministerium erklärte, die Luftabwehrkräfte hätten acht Drohnen abgeschossen, und dieser Angriff habe keine ernsthaften Folgen gehabt.

Für die Moskauerinnen und Moskauer ist dies ein heikles Thema. Ein Passant in Moskau sagte: "Natürlich ist es nicht sehr angenehm, wenn man erfährt, dass Kampfdrohnen in der Nähe des eigenen Hauses fliegen. Aber es ist wirklich eine sehr schwierige Situation. Ich würde niemand wünschen, dass man sich so fühlt, dass man um 07:00 Uhr aus dem Haus geholt wird und gesagt bekommt, das ist eine Evakuierung."

"Krieg ist Krieg"

Ein anderer Passant in Moskau meinte: "Krieg ist Krieg, also muss man nüchtern beurteilen und verstehen, wer mit wem und warum kämpft, das ist alles. Wovor sollte man Angst haben? Was sein soll, kann nicht vermieden werden. Hier müssen wir verstehen: Wir können auf die Straße gehen, morgen werden wir von einem Auto angefahren. Kein Grund, nervös zu sein, kein Grund zur Eskalation, bitte, kein Grund zur Eskalation, alles ist gut!"

Die Regierung in Kiew erklärte, sie sei nicht direkt in den Drohnenangriff verwickelt. Der Repräsentant des Kommandos der ukrainischen Luftwaffe Jurij Ignat stellte fest, dass er die Nachrichten über die Ereignisse in Moskau mit Freude gelesen habe und bezeichnete diesen Angriff als "interne Probleme Russlands", die seiner Meinung nach immer häufiger auftreten werden.

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