Festnahmen bei Pro-Nawalny-Demos in Russland - Soli-Aktion in Berlin

In Moskau wurden mehrere Nawany-Anhängerinnen und -anhänger festgenommen
In Moskau wurden mehrere Nawany-Anhängerinnen und -anhänger festgenommen Copyright AP/Dmitry Serebryakov
Von Euronews mit dpa, AP
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Am 47. Geburtstag von Alexej Nawalny haben in Berlin und anderen internationalen Metropolen Menschen für die Freilassung des Kremlkritikers protestiert. In Russland gab es Dutzende Festnahmen bei Solidaritätsaktionen.

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Am 47. Geburtstag von Alexej Nawalny haben zahlreiche Menschen in Deutschland und anderen Ländern ihre Unterstützung für den Kremlkritiker bekundet. In Berlin versammelten sich hunderte Unterstützerinnen und Unterstützer auf dem Pariser Platz. An die russische Regierung appellierten sie, Nawalny aus dem Gefängnis zu entlassen.

Die Sprecherin Nawalnys, Kira Yarmysch, sagte vor dem Brandenburger Tor: "Wir machen diese Kundgebungen auf der ganzen Welt, um so viel Aufmerksamkeit wie möglich auf seinen Fall zu lenken, ich meine, ganz allgemein. Denn es ist sehr wichtig, dass die Menschen ihn weiterhin beobachten, denn nur so kann er wirklich sicher sein."

Die Demonstrantin Raisaa Obokh sagte in Berlin: "Ich wünsche, dass er frei wird. Zweitens wünsche ihm viel, viel Kraft."

Auch in mehreren russischen Städten versammelten sich trotz Verbots Unterstützerinnen und Unterstützer von Nawalny. Nach Angaben von Nichtregierungsorganisationen wurden 45 Menschen festgenommen, rund die Hälfte von ihnen in Moskau.

Neuer Prozess, neue Haftstrafe?

Nawalny hat mehr als zwei Jahre seiner neunjährigen Haftstrafe wegen Betrugs abgesessen. In einem bald beginnenden neuen Prozess drohen ihm bis zu 30 weitere Jahre Gefängnis.

Nawalny ließ an seinem Geburtstag über Twitter ausrichten, er sei guter Laune, obwohl er natürlich lieber bei seiner Familie wäre als im Straflager. Und weiter schrieb Nawalny: "Aber das Leben funktioniert so, dass gesellschaftlicher Fortschritt und eine bessere Zukunft nur dann erreicht werden können, wenn eine bestimmte Anzahl von Menschen bereit ist, den Preis für ihr Recht auf ihre Überzeugungen zu zahlen. Und ganz sicher wird der Tag kommen, an dem das Aussprechen der Wahrheit und das Eintreten für Gerechtigkeit in Russland etwas Alltägliches und Ungefährliches sein wird."

Laut Medienberichten verbringt er die meiste Zeit in einer sechs Quadratmeter großen Isolationszelle in dem Straflager nordöstlich von Moskau.

Vor seinem Geburtstag hatte Nawalny eine Liste an die russischen Behörden geschickt, in der er sich zu seinem Geburtstag unter anderem ein Känguruh und einen Maikäfer, einen Kimono und eine Balalaika wünschte. Die abschlägigen Reaktionen der Behörden auf seinen Wunschzettel veröffentlichte das Team von Nawalny auf Twitter. Unter anderem hieß es in der Antwort bezüglich des Maikäfers, diese gehörten ins Tierreich und könnten ihm nicht gegeben werden. 

Nawalny erklärte, er werde weiter dafür kämpfen, ein Känguru in seiner Zelle halten zu dürfen.

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