Nach dem Ende des Getreidedeals hat die Ukraine trotz fehlender Sicherheitsgarantien eine alleinige Fortsetzung angekündigt. Der Kreml warnte Kiew und nannte das Vorhaben "riskant".
Abgerissene Hausdächer und herausgesprengte Wände von Wohnnungen: Deutlich sichtbare Folgen des russischen Vergeltungsschlages für den Angriff der Ukraine gegen die Kertsch-Brücke zur russisch besetzten Halbinsel Krim. Mit Dutzenden Drohnen und Raketen wurden die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mykolajiw attackiert. Sachschäden entstanden in Wohnblocks, aber auch an einer Schule.
Nach eigenen Angaben wehrte das ukrainische Militär 30 Angriffe erfolgreich ab. Die Trümmer der Fluggeräte verursachten Sachschäden. Mindestens ein Mensch wurde verletzt.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, Ziel der Luftangriffe sei unter anderem eine Werft für ferngesteuerte Kampfboote gewesen. Die Werft und mehrere Treibstofflager in Mykolajiw seien zerstört worden. Moskau beschuldigt die Ukraine, mit den Kampfbooten am Montag die Kertsch-Brücke angriffen und beschädigt zu haben.
Dort staute sich der Urlaubsverkehr, obwohl Fahrzeuge die Brücke trotz der Schäden wieder einspurig befahren konnten.
Nervenspiel um Getreide-Exporte?
Der Kreml warnte Kiew vor einer Wiederaufnahme der Getreideexporte auf dem Seeweg. Dies sei riskant.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte nach dem Ende des Getreide-Deals eine alleinige Fortsetzung der Getreidexporte trotz fehlender Sicherheitsgarantien angekündigt: "Sogar ohne Russland muss man alles tun, damit wir diesen Schwarzmeerkorridor nutzen können", sagte Selenskyj.
Seit dem vergangenen Sommer exportierten 1000 Schiffe fast 33 Millionen Tonnen an landwirtschaftlichen Gütern aus der Ukraine. Das trug weltweit zu sinkenden Verbraucherpreisen für viele Produkte im Nahrungsmittelbereich bei.