Ein italienischer Landwirt kämpft mit der Hitze und schützt seine Kühe

Hitzegestresste Kühe geben weniger Milch.
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Von Giorgia Orlandi
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Laut dem italienischen Bauernverband haben manche landwirtschaftlichen Betriebe bis zu 90 Prozent ihrer Ernten verloren.

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Unsere Korrespondentin Giorgia Orlandi hat sich bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Süditalien nach den Folgen der Hitzewelle erkundigt:

Nachdem er im letzten Jahr einen Rückgang der Milchproduktion in seinem Betrieb um 30 Prozent hinnehmen musste, wollte Murad in diesem Sommer vorbereitet sein. Er beschloss, neue Maßnahmen zum Umgang mit hohen Temperaturen zu ergreifen.

Hitzegestresste Kühe geben nämlich tatsächlich weniger Milch.

Ein neues Belüftungssystem und ein Rückenkratzer sind einige der Mittel mit deren Hilfe Murad das Wohlbefinden der Kühe gewährleisten will:

"Wir mussten eine solche Investition tätigen. Wir wussten, dass die Temperaturen in diesem Sommer höher sein würden als in den Vorjahren, also haben wir beschlossen, einige unserer Tiere zu verkaufen und in das Wohlergehen der verbleibenden zu investieren."

Dank dieser Verbesserungen ist die Milchproduktion bisher nur um etwa 10 Prozent gesunken.

Eine weitere Möglichkeit, den Hitzestress zu lindern und dafür zu sorgen, dass sich die Kühe wohler fühlen, damit sie mehr Milch produzieren, besteht darin, sie mit Sprinklern zu kühlen, die Murad in den Melkschuppen eingebaut hat. Und das geschieht meist kurz vor dem Melken.

Doch die sengende Hitze der letzten Wochen hat nicht nur das Milchvieh in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat auch Obst und Gemüse geschädigt, wie uns Murad erzählt:

"In dieser Saison haben wir einen großen Verlust erlitten. Wir haben so viel Geld investiert, um die Trauben in gutem Zustand zu erhalten, aber durch die Hitze ist alles verbrannt. Es ist das erste Jahr, in dem wir so etwas erleben."

Auch der italienische Bauernverband hat Alarm geschlagen: in einigen Fällen seien 90 Prozent der Ernten aufgrund der hohen Temperaturen verloren gegangen.

Bereits der zu trockene Winter hatte der Landwirtschaft hier einen schlechten Start verpasst. Jetzt gibt die Hitzewelle vielen Betrieben den Rest.

Journalist • Andreas Rogal

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