Protest artet aus: Hamas-Anhänger und -Gegner bewerfen sich mit Steinen

Hamas-Anhäger und -Gegner bewarfen sich gegenseitig mit Steinen.
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Von Euronews mit DPA/AFP/AP
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Die Ausschreitungen entflammten, als mehrere Tausend Menschen gegen Stromausfälle und die schwierigen Lebensbedingungen demonstrierten. Dabei wurden auch Hamas-Fahnen verbrannt.

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In Chan Junis im Gazastreifen ist es am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen Anhängern und Gegnern der Hamas-Regierung gekommen.

Dabei bewarfen sich beide Seiten mit Steinen und setzen Autoreifen in Brand. Die Ausschreitungen entflammten, als mehrere Tausend Menschen in Chan Junis, Gaza-Stadt und anderen Städten gegen Stromausfälle und die schwierigen Lebensbedingungen demonstrierten. Dabei wurden auch Hamas-Fahnen verbrannt.

"Wo ist der Strom und wo ist das Gas?"

Die Polizei griff schließlich ein und löste die Menschenmenge gewaltsam auf. Dabei wurden offenbar auch Mobiltelefone von Demonstranten zerstört, die die Zusammenstöße filmten. Es soll mehrere Festnahmen gegeben haben.

"Wo ist der Strom und wo ist das Gas?", rief die Menge in Chan Junis. Die Demonstranten kritisierten die Hamas auch dafür, dass sie von den monatlichen 100 US-Dollar, die der wohlhabende Golfstaat Katar an die ärmsten Familien im Gazastreifen zahlt, eine Gebühr von rund 15 US-Dollar abgezogen habe.

"Das spöttische Virus"

Zu öffentlichem Protest gegen die Hamas kommt es eher selten. Zu der Demonstration wurde von einer Bewegung namens "Alvirus Alsakher" ("das spöttische Virus") organisiert. Wer hinter der Bewegung steckt, war zunächst nicht bekannt.

Zu öffentlichem Protest gegen die Hamas kommt es eher selten im Gazastreifen, die Hamas regiert Gaza mit eiserner Faust und unterbindet kritische Demonstrationen. Mehr als zwei Millionen Menschen leben dortunter sehr schlechten Bedingungen.

Die militante Islamistengruppe hatte 2007 nach einem blutigen Bruderkrieg gegen die gemäßigtere Fatah die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin die Blockade des Küstengebiets verschärft, die von Ägypten mitgetragen wird. 

Die Wirtschaft Gazas ist nahezu zerstört, die Arbeitslosigkeit extrem hoch. Immer wieder kommt es zu Stromausfällen geführt. Während der aktuellen Hitzewelle gibt es aufgrund der hohen Nachfrage nur vier bis sechs Stunden Strom pro Tag.

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