Ende des Getreideabkommens: ukrainische Landwirte in Existenznot

Ein Getreidesilo in der Nähe von Kiew am 10. August 2023
Ein Getreidesilo in der Nähe von Kiew am 10. August 2023 Copyright Efrem Lukatsky/Copyright 2023 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, AFP
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Nach dem von Russland verkündeten Aus des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide im Juli sind vor allem die ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa ins Visier geraten. Leidtragende sind auch die Landwirtinnen und Landwirte, denen fast der komplette Markt wegbricht.

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Im vergangenen Monat zog sich Russland aus dem von der UNO und der Türkei vermittelten Getreideabkommen zurück, das Schiffen, die ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer transportierten, Schutz bot.

Seitdem hat Moskau seine Angriffe auf ukrainische Häfen und Getreideinfrastruktur verstärkt, während die Ukraine einen der russischen Schwarzmeerhäfen angegriffen hat.

Viele Länder weltweit drängen auf eine Wiederherstellung des Getreideabkommens und die ukrainischen Landwirte fragen sich, wie sie unter diesen Umständen im Geschäft bleiben sollen.

Der Betrieb von Agronom Oleksandr Sivogorlo exportierte früher 90 Prozent seiner Produktion über den Hafen von Odessa ins Ausland: „Wir können unsere Produkte nicht verkaufen, da die Hafeninfrastruktur teilweise zerstört und blockiert ist.“

"80 Prozent müssen in den Export"

Der Betrieb, für den Oleksandr Sivogorlo arbeitet, hat 77 Mitarbeitende und diesen Monat 4 800 Tonnen Weizen geerntet. Doch nachdem Russland aus dem Abkommen ausgestiegen ist, das der Ukraine erlaubte, Getreide in die Welt zu liefern, hat Sivogorlo keine Ahnung, was aus der Ernte wird oder wie die Farm überleben wird.

Sivogorlo sagte: "Ägypten hat eine sehr große Menge Getreide abgenommen. Es ist Indien, es ist China, es sind die Länder des Nahen Ostens. Was die Ukraine produziert, verbraucht sie nur 15 – 20 % im eigenen Land. 80 % davon müssen exportiert werden.“

Für den Getreideexport aus der Ukraine stehen aktuell nur noch teurere Straßen-, Schienen- und Flussstrecken durch Europa zur Verfügung. Und dagegen gibt es bereits seit Wochen Proteste in Nachbarländern der Ukraine, weil sie einen Preisverfall ihres eigenen Getreides befürchten.

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