50 Jahre nach dem Militärputsch: Chiles Präsident appelliert an die Demokratie

Der 11. September ist ein Schicksalstag in Chile und spaltet noch immer die Gesellschaft
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Von Euronews mit AFP, dpa
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Während der Militärdiktatur in Chile wurden Tausende getötet, gefoltert, vertrieben oder verschwanden. Und noch immer spaltet die Epoche Chiles Gesellschaft.

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In Chile haben Staats- und Regierungschefs aus Mexiko, Kolumbien, Bolivien, Uruguay und Portugal des 11. September vor 50 Jahren gedacht, jenem schicksalhaften Tag, der den Beginn der 17-jährigen Militärdiktatur von General Augusto Pinochet markiert.

 Tausende Menschen wurden in der Folge gefoltert und getötet, verschleppt oder ins Exil getrieben. Bis zum heutigen Tag spaltet der Putsch die Gesellschaft, zwischen denjenigen, die ihn ablehnen und denjenigen, die ihn verteidigen.

Anlässlich der Gedenkfeier erklärte Chiles Präsident Gabriel Boric:

"Heute erinnern wir uns an diejenigen, die die Verfassung und die Gesetze verteidigt haben, als vor 50 Jahren der Rechtsstaat hinter unserem Rücken mit der Gewalt von Flugzeugen, Panzern und Gewehren gestürzt wurde. Auch heute tragen wir in unseren Herzen diejenigen, die vom ersten Tag an für ihre Ideen verfolgt wurden, starben, verschwanden, inhaftiert, gefoltert, verbannt und ins Exil geschickt wurden. Deshalb ist es sehr wichtig, deutlich zu machen, dass der Staatsstreich nicht von dem, was danach kam, getrennt werden kann."

Zu dem Gedenktag legten Hunderte Menschen Blumen am Denkmal des getöteten Präsidenten Salvador Allende nieder, Tausende Frauen versammelten sich - in schwarz gekleidet - vor dem Präsidentenpalast für eine Mahnwache unter dem Motto "Nunca más".

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