Israel bezeichnet neues Geiselvideo der Hamas als „grausamen Terror“

Ausschnitt aus einem aktuellen Geisel-Video.
Ausschnitt aus einem aktuellen Geisel-Video. Copyright Screenshot auf X - Hostage Video released by Hamas
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Von Euronews mit AFP, AP, dpa
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Die radikalislamische Hamas bekräftigt, es werde keine Verhandlungen über einen Austausch von Geiseln und Häftlingen geben, bevor Israel nicht seine Angriffe im Gazastreifen stoppe.

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US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat bei seinem Besuch in Israel über einen Übergang hin zu weniger intensiven, „eher chirurgischen" Einsätzen gesprochen, so Austin selber. Außerdem habe er mehr humanitäre Hilfe für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen angemahnt. Es gehe darum, wie die USA Israel auf dem Weg zu „dauerhafter“ Sicherheit am besten unterstützen könnten. 

Übergang zu neuen Phase des Krieges

"Der Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza ist sowohl eine moralische Pflicht als auch ein strategisches Gebot", so Austin. Israel hat einen schrittweisen Übergang zu einer neuen Phase des Einsatzes angekündigt. „Ich kann Ihnen sagen, dass wir bald in der Lage sein werden, zwischen verschiedenen Abschnitten im Gazastreifen zu unterscheiden", sagte Verteidigungsminister Joaw Gallant. 

„In jedem Gebiet, wo wir unseren Auftrag erfüllen, werden wir schrittweise zur nächsten Phase übergehen können." Dann könne man damit beginnen, die Bevölkerung zurückzuholen. Möglicherweise werde das im Norden des Gazastreifens eher geschehen als im Süden.

Hamas veröffentlicht neues Geiselvideo

Die Hamas hat ein neues Video von israelischen Geiseln veröffentlicht. Auf den Aufnahmen sind drei ältere Männer zu sehen, einer davon spricht auf Hebräisch in die Kamera. Wann das Video gedreht wurde, ist nicht klar. Israelischen Medienberichten zufolge waren die drei Männer im Alter zwischen 79 und 84 Jahren aus einem Kibbutz im Grenzgebiet in den Gazastreifen verschleppt worden.

Ein Sprecher des israelischen Militärs bezeichnete die Aufnahmen als „grausamen Terror“. Es sei ein Grausamkeit gegen ältere Zivilisten, die medizinische Hilfe benötigten. Einer der Männer soll in dem Video an Präsidet Netanjahu gerichtet sagen, dass er sie dort nicht alt werden lassen solle. 

Die radikalislamische Hamas bekräftigt, es werde keine Verhandlungen über einen Austausch von Geiseln und Häftlingen geben, bevor Israel nicht seine Angriffe im Gazastreifen stoppe. „Wir sind offen für Initiativen von Qatar und Ägypten für einen Geiselaustausch, der den Krieg in Gaza beenden würde", sagt Hamas-Vertreter Osama Hamdan in Beirut.

Hamas-Behörde: Zahl der Toten steigt auf mehr als 19.450

Am Montag hat die Gesundheitsbehörde des Gazastreifens mitgeteilt, seit Beginn der israelischen Gegenangriffe seien in dem Palästinensergebiet 19.453 Menschen getötet und rund 52.300 verletzt worden.

Das waren rund 850 Tote mehr als noch vergangenen Mittwoch. Die Zahlen der Behörde lassen sich gegenwärtig nicht prüfen, die UN und andere Beobachter weisen darauf hin, dass sie sich in der Vergangenheit als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.

Human Rights Watch: Israel hungert Zivilisten aus

Human Rights Watch wirft Israel vor, mit seiner Militäroffensive in dem abgeriegelten Gebiet absichtlich Zivilisten auszuhungern und auf sie zu zielen. Aufnahmen, wie die vom 10. Dezember, würden die Vorwürfe unterstreichen, auf denen Sanitäter zu sehen sind, die bei der Bergungen von Leichen in Chan Junis beschossen werden.

Humanitäre Hilfskonvois konnten jetzt den Grenzübergang Kerem Shalom passieren. Er liegt an der Grenze zwischen Ägypten, Israel und dem Gazastreifen und ist besser geeignet als der kleine Passagierübergang in Rafah.

Eine weitere Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über eine "Einstellung der Feindseligkeiten" wurde wegen Unstimmigkeiten über den genauen Wortlaut vertagt. Es bestehe aber Hoffnung, dass sich die Länder noch an diesem Dienstag auf eine Formulierung und verbindliche Forderung an Israel einigen können.

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