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Nord-Stream-Sabotage: Weist Haftbefehl gegen Ukrainer auf Kiews Beteiligung hin?

Bild der schwedischen Küstenwache von den Explosionen an Nord-Stream-Pipelines, 27. September 2022.
Bild der schwedischen Küstenwache von den Explosionen an Nord-Stream-Pipelines, 27. September 2022. Copyright Swedish Coast Guard via AP, File
Copyright Swedish Coast Guard via AP, File
Von Euronews mit AP
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Ermittlungen zeigen: Drei Ukrainer könnten für die Nord-Stream-Sprengungen 2022 verantwortlich sein. Ralf Stegner von der SPD würde aber noch keine Rückschlüsse auf Beteiligung von Staaten ziehen wollen. Da müsse erst weiter ermittelt werden.

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Deutschland hat einen Haftbefehl gegen den ukrainischen Tauchlehrer Wolodymyr Z. wegen der Nord Stream-Sprenungungen 2022 erteilt, berichten deutsche Medien. Es ist der erste Haftbefehl im Zusammenhang mit den Explosionen, die im Jahr 2022 die Nord-Stream-Gaspipelines zwischen Russland und Deutschland beschädigt hatten.

Ralf Stegner, Bundestagsabgeordneter für die SPD, sieht es zunächst nicht als ausschlaggebend, dass der Verdächtige Z. ukrainischer Staatsbürger ist: "Dass der Verdächtige ein ukrainischer Staatsbürger ist, ist das Eine. Ich würde daraus noch keine Rückschlüsse ziehen, was die Beteiligung von Staaten angeht. Das muss sicher ermittelt werden, aber immerhin gibt es erste Fahndungserfolge jetzt, Ermittlungserfolge."

Deutsche Ermittlungen dauerten an

Im Februar hatten Dänemark und Schweden ihre Ermittlungen bereits eingestellt und es schien, als würden die deutschen Behörden dem folgen müssen. Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof Jens Rommel betonte jedoch, dass eine Einstellung der Ermittlungen nicht geplant sei.

Nun wurde ein Haftbefehl gegen Wolodymyr Z., einen ukrainischen Tauchlehrer, aufgrund konkreter Hinweise erlassen, darunter ein Blitzerfoto. Auf dem Foto ist ein Transporter auf der Ostseeinsel Rügen zu sehen, das Fahrzeug soll für den Transport des Tauchequipments genutzt worden sein, das bei der Sabotageaktion in der Ostsee eingesetzt wurde. Das Foto spielte offenbar eine entscheidende Rolle bei der Identifizierung des Verdächtigen.

Recherchen der deutschen Medienhäuser ARD, Die Zeit und Süddeutsche Zeitung ergaben, dass noch zwei weitere ukrainische Staatsangehörige als verdächtig gelten.

Verdächtiger untergetaucht

Der europäische Haftbefehl gegen Wolodymyr Z. sei schon vor Monaten von deutscher Seite aus übermittelt worden, trotzdem ist es dem Verdächtigen gelungen seinen bisher vermuteten Aufenthaltsort Polen zu verlassen, möglicherweise wurde er gewarnt. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist den Ermittlern unbekannt. Es wird vermutet, dass er Anfang Juli die Grenze zur Ukraine überschritten hat.

Piotr Skiba von der Staatsanwaltschaft Warschau findet das Verfahren seltsam: "Wir finden es seltsam, dass die Person von deutscher Seite gesucht wurde, aber die geplante Festnahme nicht angekündigt und registriert wurde im Schengen-System. Deshalb konnte diese Person einfach ausreisen, das ist auch etwas, was wir seltsam finden."

Bei Explosionen am 26. September 2022 wurden die Nord Stream-Pipelines beschädigt. Sie waren gebaut worden, um russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland zu leiten. Der Schaden trug zu den Spannungen im Zusammenhang mit Moskaus Krieg gegen die Ukraine bei, da einige europäische Länder versuchten, sich von russischen Energiequellen zu lösen.

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