Bei seinem vermutlich letzten Asienbesuch als US-Außenminister hat sich Antony Blinken besorgt über die militärischen Aktivitäten Nordkoreas und dessen immer engere Beziehungen zu Russland geäußert.
US-Außenminister Antony Blinken ist an diesem Dienstag in Tokio mit Japans Regierungschef Shigeru Ishiba zusammengetroffen. Es ist wahrscheinlich seine letzte Auslandsreise im Amt, sie führt ihn nach Südkorea, Japan und Frankreich.
In Tokio wollte Blinken "die enormen Fortschritte besprechen, die das amerikanisch-japanische Bündnis in den letzten Jahren gemacht hat", so das US-Außenministerium in einer Erklärung.
Dazu gehört auch die am Freitag bekannt gegebene Genehmigung für umfangreiche Waffenverkäufe, in deren Rahmen die USA Mittelstreckenraketen, dazugehörige Ausrüstung und Trainingsmaßnahmen im Wert von rund 3,5 Milliarden Euro an Japan liefern werden.
China hat sich wiederholt über den potenziellen Verkauf beschwert und behauptet, er würde die Stabilität und Sicherheit in der Region beeinträchtigen, was sowohl Japan als auch die USA zurückweisen. Am Tag vor dem Treffen hatten die USA Russland beschuldigt, militärische Ausrüstung und Ausbildung an Nordkorea zu liefern.
Vor seinem Besuch in Japan hatte Blinken am Montag in Südkorea Station gemacht. Die politische Lage dort ist derzeit instabil, nachdem Präsident Yoon Suk Yeol nach einer kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts Anfang Dezember seines Amtes enthoben wurde. Im Gespräch mit südkoreanischen Politikern äußerte Blinken sich besorgt über die sich vertiefenden Beziehungen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un: "Wir haben Grund zu der Annahme, dass Moskau beabsichtigt, fortschrittliche Weltraum- und Satellitentechnologie mit Pjöngjang zu teilen, und dass Putin kurz davor steht, eine jahrzehntelange Politik Russlands umzukehren und das Atomwaffenprogramm Nordkoreas zu akzeptieren."
Während Blinkens Besuch in Südkorea hatte Nordkorea erneut eine ballistische Rakete auf das Japanische Meer abgefeuert, obwohl dem Land solche Tests durch UNO-Beschlüsse verboten sind. Im vergangenen Jahr hat Nordkorea verschiedene nuklearfähige Systeme getestet, die seine Nachbarn und die USA bedrohen, darunter eine neue ballistische Interkontinentalrakete mit festem Brennstoff, die sowohl die größte Höhe als auch die längste Flugzeit aller bisher von Nordkorea gestarteten Raketen erreichte.
Zum Abschluss seiner Auslandsreise wird Blinken in Paris mit französischen Regierungsvertretern zusammentreffen, um die Entwicklungen im Nahen Osten und Fragen der europäischen Sicherheit, insbesondere in der Ukraine, zu erörtern.