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Israelische Truppen ziehen sich aus dem Netzarim-Korridor zurück

Palästinenser kehren in ihr zerstörtes Gebiet zurück
Palästinenser kehren in ihr zerstörtes Gebiet zurück Copyright  Ohad Zwigenberg/Copyright 2025 The AP. All rights reserved
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Von Euronews mit AP
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Israel hat sich nach eigenen Angaben aus einem wichtigen Korridor im Gazastreifen zurückgezogen. Damit können Tausende Menschen in die Region zurückkehren.

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Nach Angaben israelischer Beamter und der Hamas begannen die israelischen Streitkräfte am Sonntag mit dem Rückzug aus einem Korridor im Gazastreifen. Sie erfüllen damit eine Verpflichtung, die Israel im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens eingegangen war.

Israel hatte sich darin bereiterklärt, seine Truppen aus dem 6 km langen Netzarim-Korridor abzuziehen, einem strategisch wichtigen Streifen, der den Norden des Gazastreifens vom Süden trennt und während des Krieges als Militärzone genutzt wurde.

Am Sonntag fuhren Fahrzeuge, beladen mit Habseligkeiten wie Wassertanks und Koffern auf der Straße, die durch Netzarim führt, nach Norden. Im Rahmen des Abkommens lässt Israel die Fahrzeuge ohne Kontrolle passieren. Es waren offensichtlich auch keine Truppen in der Nähe.

Hamas-Sprecher Abdel Latif Al-Qanoua bezeichnete den Rückzug als Sieg und erklärte, die Hamas habe "den Feind gezwungen, sich unseren Forderungen zu beugen“ und das Ziel des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, einen "totalen Sieg“ zu erringen, vereitelt.

Zu Beginn der Waffenruhe im vergangenen Monat erlaubte Israel den Palästinensern, den Korridor zu überqueren, um in ihre Häuser im zerstörten Norden zurückzukehren. Hunderttausende sind seitdem zu Fuß oder mit dem Auto weitergereist. Mit dem jüngsten Truppenabzug wird eine weitere Klausel des Abkommens erfüllt, durch die der 15-monatige Krieg auf Eis gelegt wurde.

Zu Beginn der Waffenruhe im vergangenen Monat erlaubte Israel den Palästinensern, den Korridor zu überqueren, um in ihre Häuser im zerstörten Norden zurückzukehren. Hunderttausende sind seitdem zu Fuß oder mit dem Auto weitergereist. Mit dem jüngsten Truppenabzug wird eine weitere Klausel des Abkommens erfüllt, durch die der 15-monatige Krieg zunächst auf Eis gelegt wurde.

Israelische Beamte, die anonym bleiben wollten, weil sie nicht befugt waren, sich öffentlich zu den Truppenbewegungen zu äußern, machten keine Angaben zur Anzahl der abziehenden Soldaten. Die Truppen bleiben entlang der Grenzen des Gazastreifens zu Israel und Ägypten stationiert, und es wird erwartet, dass ein vollständiger Abzug in späteren Verhandlungen erörtert wird.

In der ersten 42-tägigen Phase des Waffenstillstands lässt die Hamas schrittweise 33 israelische Geiseln frei, die während des Angriffs vom 7. Oktober 2023 entführt worden waren. Dafür erhält sie im Gegenzug eine Kampfpause, die Freilassung Hunderter palästinensischer Gefangener und mehr humanitäre Hilfe für den Gazastreifen. Die Vereinbarung sieht außerdem vor, dass die israelischen Truppen aus bewohnten Gebieten und dem Netzarim-Korridor abgezogen werden.

In einer zweiten Phase würde die Freilassung aller noch lebenden Geiseln im Gegenzug für einen vollständigen israelischen Rückzug und die Verpflichtung zu einer "andauernden Ruhe“ erfolgen. Wichtige Details sind jedoch nach wie vor ungelöst, und das tiefe Misstrauen zwischen den beiden Seiten hat Zweifel daran aufkommen lassen, ob der Waffenstillstand verlängert werden kann.

Bisher sind die Verhandlungen über eine zweite Phase des Abkommens kaum vorangekommen. Israel hat erklärt, dass es einem vollständigen Rückzug aus dem Gazastreifen erst dann zustimmen wird, wenn die militärische und politische Infrastruktur der Hamas zerschlagen ist. In der Zwischenzeit beharrt die Hamas darauf, dass sie die letzten Geiseln nicht freilassen wird, bevor nicht alle israelischen Streitkräfte das Gebiet verlassen haben.

Der Waffenstillstand steht nach wie vor auf wackeligem Grund, und eine Verlängerung ist nicht garantiert.

Am Sonntag meldete das palästinensische Gesundheitsministerium, israelische Truppen hätten eine 23-jährige schwangere Palästinenserin im nördlichen besetzten Westjordanland, wo die israelischen Streitkräfte eine breit angelegte Militäroperation durchgeführt haben, tödlich erschossen haben.

Der Krieg in Gaza brach nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober aus, bei dem 1.200 Menschen getötet und 250 als Geiseln genommen wurden. Nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden wurden mehr als 47.000 Palästinenser in dem Konflikt getötet, wobei diese Zahlen nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheiden. Große Teile des Gazastreifens wurden verwüstet.

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