Das israelische Militär plant humanitäre Korridore und Pausen, setzt aber die Kampfhandlungen im Gazastreifen im Rahmen seines Krieges gegen die Hamas fort.
Das israelische Armee hat die Einrichtung humanitärer Korridore angekündigt.
Mehl, Zucker und Lebensmittelkonserven wurden von internationalen Organisationen bereitgestellt und über dem Gazastreifen abgeworfen, teilte das Militär in der Nacht mit.
Aus humanitären Gründen werden örtliche taktische Pausen der militärischen Aktivitäten ab heute (Sonntag) von 10:00 bis 20:00 Uhr eingerichtet.
Darüber hinaus würden von 06:00 Uhr bis 23:00 Uhr permanent ausgewiesene Sicherheitsrouten eingerichtet, um die sichere Durchfahrt von Konvois der Vereinten Nationen und humanitärer Hilfsorganisationen zu ermöglichen, die Lebensmittel und Medikamente an die Bevölkerung im Gazastreifen liefern und verteilen, so die Israelischen Streitkräfte auf X.
Die Erklärung folgte auf monatelange Warnung von Experten vor einer drohenden Hungersnot. Internationale Kritik, auch von engen Verbündeten, hatte zugenommen.
Es hieß auch, das Militär sei bereit, in dicht besiedelten Gebieten humanitäre Pausen einzulegen.
In der Erklärung heißt es weiter, dass das Militär "betont, dass die Kampfhandlungen im Gazastreifen gegen die Hamas nicht eingestellt sind". Und, so wurde versichert, es gebe in dem Gebiet keine Hungersnot.
Berichte von Augenzeugen aus dem Gazastreifen hingegen sind düster. Einige Mitarbeiter des Gesundheitswesens sind demnach durch Hunger so geschwächt, dass sie sich selbst an Infusionen hängen, um dann die schwer unterernährten Menschen weiter zu behandeln. Fotos von ausgemergelten Kindern gehen um die Welt.
In der Erklärung des israelischen Militärs heißt es, dass die Luftabwürfe in Abstimmung mit internationalen Hilfsorganisationen durchgeführt würden. Es war nicht sofort klar, wo sie durchgeführt werden sollten.
Es war auch nicht klar, welche Rolle die kürzlich gegründete, in den USA ansässige und von Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation - die als Alternative zum UN-Hilfssystem gedacht ist - spielen könnte.