Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Bei Treffen mit US-Außenminister Rubio: Netanjahu verteidigt Angriff in Katar

Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Marco Rubio geben eine gemeinsame Pressekonferenz im Büro des Ministerpräsidenten in Jerusalem, Montag, 15. September 2025
Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Marco Rubio geben eine gemeinsame Pressekonferenz im Büro des Ministerpräsidenten in Jerusalem, Montag, 15. September 2025 Copyright  Nathan Howard/AP
Copyright Nathan Howard/AP
Von Malek Fouda
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopieren Copy to clipboard Copied

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnete den Schlag gegen Hamas-Führer in Katar als „legitim“ und kündigte weitere Operationen in Gaza-Stadt an. US-Außenminister Marco Rubio bekräftigte die Unterstützung Washingtons für Israel und warnte zugleich vor einer Ausweitung des Konflikts.

WERBUNG

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat den umstrittenen Angriff auf Hamas-Führer in Katar verteidigt. Bei einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem bezeichnete Netanjahu den Schlag als „legitim“ und wies internationale Kritik zurück. Gleichzeitig kündigte er weitere Schritte für die geplante Offensive in Gaza-Stadt an.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekräftigte Rubio die Unterstützung der USA für Israel. Er verwies auf die Position von Präsident Donald Trump, wonach ein dauerhafter Frieden nur möglich sei, wenn alle Geiseln freigelassen und die Hamas-Führung beendet werde.

Netanjahu betonte, dass der Krieg nicht enden könne, solange Israels militärische Ziele nicht erreicht seien. Dazu gehöre vor allem die komplette Zerschlagung der Hamas.

Er erklärte außerdem, die Offensive werde erst dann beendet, wenn alle Geiseln zurückgeholt seien. Rund 50 Menschen befinden sich nach israelischen Angaben noch in der Gewalt der Hamas, etwa 20 von ihnen sollen noch am Leben sein.

Der israelische Ministerpräsident sprach auch über die geplante Operation in Gaza-Stadt. Diese hatte er bereits im vergangenen Monat angekündigt. Laut Netanjahu soll die Stadt besetzt werden, weil die israelische Armee dort eine der letzten Hochburgen der Hamas vermutet. Ziel sei es, die militärischen Strukturen der Gruppe endgültig zu zerschlagen.

In Gaza-Stadt leben Hunderttausende Palästinenser. Israel hat sie aufgefordert, die Stadt zu verlassen und in den Süden des Gazastreifens zu ziehen.

Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Marco Rubio halten eine gemeinsame Pressekonferenz im Büro des Ministerpräsidenten in Jerusalem ab, Montag, 15. September 2025
Benjamin Netanjahu und US-Außenminister Marco Rubio halten eine gemeinsame Pressekonferenz im Büro des Ministerpräsidenten in Jerusalem, Montag, 15. September 2025 Nathan Howard/AP

Netanjahu warf der Hamas vor, Zivilisten in der Stadt festzuhalten und sie am Verlassen zu hindern. Er behauptete Hamas-Kämpfer würden „den Menschen in die Beine schießen“. Belege für diese Behauptungen legte der Ministerpräsident nicht vor.

Netanjahu: Die Angriffe auf Katar seien "legitim" gewesen

Netanjahu und Rubio verteidigten die israelischen Angriffe auf die Hamas-Führung in der katarischen Hauptstadt Doha in der vergangenen Woche. Ein Großteil der internationalen Gemeinschaft hatte die Offensive als völkerrechtswidrig bezeichnet.

Netanjahu bekräftigte erneut, dass Israel „völlig unabhängig“ gehandelt habe, und betonte, dass der Angriff nicht nur Hamas-Mitglieder treffen, sondern auch eine deutliche Botschaft senden sollte: „Ihr könnt fliehen, ihr könnt euch verstecken, aber wir werden euch kriegen.“

Der israelische Ministerpräsident wies zugleich die internationale Kritik an den Angriffen zurück. „Die Verurteilung Israels ist von großem Zynismus und Heuchelei geprägt“, sagte Netanjahu. Als Rechtfertigung verwies er auf die Resolution 1373 des UN-Sicherheitsrates, die Staaten verbietet, Terroristen zu beherbergen, zu finanzieren oder ihnen einen sicheren Hafen zu gewähren.

Zudem verglich Netanjahu die Angriffe seines Landes auf Doha mit den US-Operationen in Afghanistan und Pakistan gegen den verstorbenen Al-Qaida-Führer Osama bin Laden. Netanjahu sagte, dass sie auf Einrichtungen abzielten, die sie als Terroristen einstuften und daher gerechtfertigt seien.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem, Montag, 15. September 2025
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit US-Außenminister Marco Rubio in Jerusalem, Montag, 15. September 2025 Nathan Howard/AP

Netanjahu verwies außerdem auf frühere israelische Operationen in Europa, die sich gegen Mitglieder der Palästinensischen Befreiungsorganisation richteten. Diese hatte 1972 bei den Olympischen Spielen in München einen israelische Athleten getötet. Er betonte, dass Israel damals von keinem Land dafür verurteilt worden sei.

US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich nicht direkt zu Washingtons Position bezüglich des Angriffs und verurteilte ihn auch nicht. Er betonte jedoch, dass die USA bestrebt seien, die Situation einzudämmen und eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern.

Rubio fügte hinzu, dass Katar ein „großartiger Verbündeter“ der USA sei, und hob hervor, dass Trump weiterhin den Partnern am Golf verpflichtet sei. Zuvor hatte Trump bei einer Befragung am Freitag Israel gewarnt, in Bezug auf Katar „vorsichtig zu sein“.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Israel zerstört Hochhäuser in Gaza-Stadt nach Evakuierungswarnung

Vor Sondergipfel: Katars Regierungschef wirft Israel "Staatsterrorismus" vor

Nach Treffen mit katarischem Premierminister: US-Außenminister Marco Rubio reist nach Israel