Der Präsident der Republik Zypern besuchte das Kinderschutzzentrum in Kyjiw, das sich um Kinder kümmert, die von Russen entführt wurden.
Zyperns Präsident Nikos Christodoulides und seine Delegation trafen in Kyjiw Kinder, die von Russen aus der Ukraine entführt worden waren. Und sie hörten schockierende Geschichten von Kindern und sogar von Babys, die verschleppt wurden.
Der zyprische Präsident besuchte das Zentrum für den Schutz der Kinderrechte, das sich für die Rehabilitation von heimgekehrten Kindern einsetzt.
Einige der Kinder, die dort versuchen, ihre traumatischen Erlebnisse zu überwinden, berichteten sehr emotional von ihrem Schicksal - und schlossen den zyprischen Präsidenten in die Arme.
Offiziellen ukrainischen Angaben zufolge war schon 2014 ein Kind von der Krim nach Russland verschleppt worden. Russland zwinge so gut wie allen Kindern aus der Ukraine zu einem militärischen Drill, erklären die Behörden in Kyjiw.
Sogar Babys werden von Russen verschleppt
Nikos Christodoulideserkundigte sich bei Vertretern der Ukraine nach den im Alter von einem Jahr oder gar sechs Monaten verschleppten Babys.
Dmytro Lubinets, der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, schilderte den besonderen Fall eines Mädchens: "Zum Beispiel Margarita Prokopano. Sie war erst 10 Monate alt, als sie von Sergej Mironow deportiert wurde, offiziell deportiert. Sergei Mironov ist ein Mitglied des russischen Parlaments. Er hat sie offiziell adoptiert und aus ihrem Zuhause verschleppt. Und als wir ihre so genannten neuen Dokumente fanden, stand auf ihrer russischen Geburtsurkunde, dass sie Marina Mironova heißt. Sie wurde angeblich in der Region Moskau geboren. Aber in der Ukraine haben wir zur gleichen Zeit eine ukrainische Familie".
Man wisse nicht, wie es gelingen könne, das Mädchen nach Hause zu holen.
Nikos Christodoulides verurteilte diese inakzeptablen Verschleppungen und erinnerte daran, dass auch Zypern ähnliche dramatische Erfahrungen gemacht hat.
Er betonte, dass die Republik Zypern die Bemühungen des Zentrums unterstützt und sie auch während der zyprischen EU-Ratspräsidentschaft weiter unterstützen werde.
Er lud auch eine Gruppe von Kindern und Betreuern ein, Zypern für einige Wochen zu besuchen.