Nach der Fahrt eines Autos in eine Bushaltestelle in Gießen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen 32-jährigen Mann wegen des dringenden Verdachts auf versuchten Mord. Anzeichen für einen politisch oder terroristisch motivierten Hintergrund gibt es nach aktuellem Stand der Ermittlungen nicht.
Vier Menschen wurden verletzt, einer davon schwer, als ein Autofahrer am Montag in Deutschland mit seinem Wagen in eine Bushaltestelle krachte. Jetzt stellte die Staatsanwaltschaft fest: Der Fahrer fuhr absichtlich in die Bushaltestelle. Vier Menschen wurden verletzt, einer davon, eine 64-jährige Frau, schwer.
Ein Zeuge hatte den Fahrer einen Mann mit aserbaidschanischer Staatsangehörigkeit, der in Gießen gemeldet war, festgehalten, bis die Polizei eintraf.
Nach Angaben des LKA soll der Mann am Montagnachmittag gegen 16.30 Uhr mit seinem Audi zunächst auf die Gegenfahrbahn geraten und anschließend mit erhöhter Geschwindigkeit auf ein geparktes Auto geprallt sein. Durch die Kollision wurde der Wagen in Richtung einer Bushaltestelle geschleudert, wo die Frau stand, die schwer verletzt wurde.
Täter war offenbar "psychisch krank"
Den Ermittlungen zufolge setzte der 32-Jährige seine Fahrt anschließend auf dem Gehweg fort. Dabei wurden zwei Passanten von dem Wagen erfasst und leicht verletzt. Der Audi hielt jedoch nicht an, sondern fuhr weiter, bis er mit einem geparkten Auto zusammenstieß.
Noch in der Nacht wurden Zeugen vernommen und die Wohnung des Mannes durchsucht, Handy und Speichermedien wurden sichergestellt.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf versuchten Mord, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr sowie gefährliche Körperverletzung.
Nach Angaben der Ermittler gibt es derzeit keine Hinweise auf eine politisch motivierte oder terroristische Tat. Der Mann soll noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden, mit dem Ziel einer Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.