IWF: "Inflation ist eine Art Armensteuer"

Kristalina Georgieva, Geschäftsführerin des IWF
Kristalina Georgieva, Geschäftsführerin des IWF Copyright Jose Luis Magana/Copyright 2023 The AP. All rights reserved.
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Von euronews
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Die Wirtschaft in der Eurozone zeigt nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und dem größten Schock seit mehreren Jahrzehnten eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, so der Internationale Währungsfonds. Trotzdem sieht man warnende Signale.

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Die europäische Wirtschaft schwächelt und die Inflation hat sich eingependelt - allerdings auf deutlich zu hohem Niveau.

"Das Wichtigste für Europa ist es, die Inflation in den Griff zu bekommen. Warum? Weil Inflation schlecht für das Wachstum ist und eine Art Armen-Steuer. Mittelfristig ist es für Europa entscheidend, mehr Innovation anzustoßen und mehr Dynamik zu schaffen. Es gibt Wege dorthin - die Vervollständigung der Bankenunion und weitere Schritte zur Kapitalmarktunion. Die Finanzanlagen sind für Europa sehr bedeutend."

Kristalina Georgieva, Geschäftsführerin des IWF

Eine länger anhaltende, hohe Inflation sei ihre größte Sorge für die Eurozone, dies könne sich negativ auf das Wachstum auswirken, so die IWF-Direktorin. Die jüngsten Prognosen deuten darauf hin, dass die Inflation bis Mitte 2025 über der 2 Prozent Zielmarke bleiben könnte.

"Die europäische Wirtschaft ist ein sehr wichtiger Akteur, global gesehen. Wenn man alle 27 Mitglieder nimmt, ist sie mit den USA vergleichbar. Und sicher auch mit China. Wie kann Europa weitermachen? Einhaltung der WTO-Regeln, Koordinierung und Zusammenarbeit zur Verringerung der Kosten sind wichtig - wir dürfen nicht vergessen, dass viele der europäischen Volkswirtschaften kleine, offene Volkswirtschaften sind. Wenn wir den Wachstumsmotor, nämlich den Handel, schwächen, würde sich das negativ auf die Menschen in Europa auswirken."

Kristalina Georgieva, Geschäftsführerin des IWF

Die Inflation in der Europäischen Union erreichte im vergangenen Jahr in Spitzen über 10 %, zeigt aber jetzt Anzeichen für eine Beruhigung. Die Europäische Zentralbank geht davon aus, dass sie dieses Jahr bei durchschnittlich 5,4 % liegen und bis 2025 auf 2,2 % sinken wird - was immer noch höher als die von der EZB angestrebten 2 % ist.

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