Am Dienstag beginnt in Riad das saudi-amerikanische Investitionsforum, an dem der US-Präsident zusammen mit CEOs und anderen Regierungsvertretern teilnimmt.
US-Präsident Donald Trump besucht als erstes Saudi-Arabien, bevor er im Laufe der Woche nach Katar und in die Vereinigten Arabischen Emirate reist, da sich Washington um mehr Investitionen aus den Golfstaaten bemüht.
Der US-Präsident wollte den Besuch in Saudi-Arabien zu seiner ersten offiziellen Auslandsreise seit seinem Amtsantritt machen, aber der Tod des verstorbenen Papstes Franziskus veranlasste ihn zu einer früheren Reise nach Rom.
Nachdem Trump am Wochenende die Handelsspannungen mit China abgebaut hat, wird er sich mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman treffen. Das faktische Staatsoberhaupt hat bereits zugesagt, in den nächsten vier Jahren 600 Milliarden Dollar in die USA zu investieren, obwohl Trump gesagt hat, dass er diese Summe gerne auf 1 Billion Dollar erhöhen würde.
Der Public Investment Fund (PIF), der saudi-arabische Staatsfonds, ist bereits in erheblichem Umfang in den USA investiert, unter anderem in Uber.
Dennoch haben Experten in Frage gestellt, ob das Ziel von 600 Milliarden Dollar realistisch ist. Saudi-Arabien hat vor allem mit den niedrigen Ölpreisen zu kämpfen, die zum Teil durch Trumps Zollkrieg nach unten gedrückt wurden.
Worauf wird Saudi-Arabien achten?
Während des Besuchs von Präsident Trump in Riad wird Saudi-Arabien versuchen, sich amerikanische Investitionen für sein Programm Vision 2030 zu sichern, mit dem das Land seine Wirtschaft vom Öl abkoppeln will.
Das Land will bis 2030 jährlich mehr als 100 Mrd. USD an ausländischen Direktinvestitionen einwerben und sich dabei auf eine Reihe von Sektoren wie Bergbau, Tourismus und Unterhaltungsindustrie konzentrieren.
Das Land hofft auch, in den Bereichen Technologie und künstliche Intelligenz führend zu werden, was bedeutet, dass es einen besseren Zugang zu US-Halbleitern haben möchte.
Trump hat bereits versöhnliche Töne angeschlagen, als er letzte Woche die Ausfuhrbeschränkungen für hochentwickelte US-Chips in eine Reihe von Ländern, darunter Saudi-Arabien, aufhob.
Die Beschränkungen, die der ehemalige Präsident Joe Biden aus Gründen der nationalen Sicherheit eingeführt hatte, sollten chinesischen Unternehmen den Zugang zu US-Halbleitern über Drittländer erschweren.
Auf der Wunschliste von Riad steht auch ein verbesserter Zugang zu US-Militärgütern - ein Ziel, das Trump zu unterstützen scheint. Im vergangenen Monat unterzeichnete der Präsident eine Durchführungsverordnung zur Lockerung der Regeln für die Ausfuhr von Militärgütern.
Nach Angaben des Komitees des Investitionsforums haben die USA bereits 54 Milliarden Dollar an ausländischen Direktinvestitionen in Saudi-Arabien getätigt, was fast jedem vierten Dollar an ausländischen Direktinvestitionen im Königreich entspricht.
Wer wird auf dem Forum sprechen - und was steht auf dem Programm?
Das Forum am Dienstag wird sich auf eine Reihe von Themen konzentrieren, darunter Nachhaltigkeit, KI und Technologie, Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Gesundheitswesen.
Eine Reihe von saudischen Ministern wird sprechen, insbesondere Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman, Investitionsminister Khalid Bin Abdulaziz Al-Falih und Finanzminister Mohammed Al-Jadaan.
Zu den US-Rednern gehören die CEOs Stephen A. Schwarzman, Larry Fink, Jane Fraser und Arvind Krishna, die Blackstone, BlackRock, Citigroup bzw. IBM leiten.
Ruth Porat, die CIO von Alphabet und Google, wird ebenfalls sprechen, ebenso wie David Sacks, der KI- und Krypto-Zar des Weißen Hauses.
Mehr als 2.000 Delegierte werden an der Konferenz teilnehmen.
Trumps bevorstehende Reisen in andere Golfstaaten
Am Mittwoch, den 14. Mai, wird Trump an einem Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Golfstaaten, ebenfalls in Riad, teilnehmen, bevor er nach Katar weiterreist. Der Präsident wird seine Reise am 15. Mai in den Vereinigten Arabischen Emiraten beenden.
Die VAE haben zugesagt, über einen Zeitraum von zehn Jahren 1,4 Mrd. USD in die USA zu investieren, während Katar seine Zusage voraussichtlich im Laufe dieser Woche bekannt geben wird.
Katar hat Trump auch ein 400 Millionen Dollar teures Flugzeug als Ersatz für die Air Force One angeboten. Der Präsident sagte, das Flugzeug sei eine Übergangslösung, nachdem es bei einer Boeing-Maschine zu Verzögerungen gekommen war. Die Demokraten haben das Geschenk jedoch als Korruption und möglichen Verstoß gegen die US-Verfassung gebrandmarkt.
Die Golfstaaten hoffen auf eine Vertiefung der Beziehungen zu den USA, nachdem sie während Trumps erster Amtszeit die Unterstützung Washingtons als mangelhaft empfunden haben.