In Bulgarien kaufen viele Menschen ihre Medikamente auf dem freien Markt

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Die Besoderheit des bulgarischen Marktes erfordert europäische Teamarbeit und mutige Maßnahmen, sagt der bulgarische Apotheker Nikolay Kostov.

Nikolay Kostov ist Eigentümer von 14 Apotheken und beschäftigt 350 Mitarbeiter in ganz Bulgarien. Und er ist Präsident des bulgarischen Apothekerverbandes. 

Ihm ist bewusst, dass sich viele Patienten, die in seine Apotheken kommen, nicht immer alle benötigten Medikamente leisten können. Die Besoderheit des bulgarischen Marktes erfordert europäische Teamarbeit und mutige Maßnahmen, sagt er.

"Die Situation in Bulgarien ist sehr speziell, weil es viele Menschen gibt, die ihre Medikamente auf dem freien Markt kaufen, außerhalb der Krankenkasse", erklärt Kostov. 

"In Westeuropa läuft dieser Prozentsatz gegen Null, jeder kauft über die Krankenkasse oder die private Versicherung, je nach System. In Bulgarien werden mehr als die Hälfte der verschreibungspflichtigen Medikamente außerhalb der Krankenkasse verkauft, und das ist auch für die Menschen ein großes Problem."

Europäische Teamarbeit und mutige Maßnahmen

Mögliche Maßnahmen auf EU-Ebene könnten helfen. Die Europäische Kommission hat vorgeschlagen, den Wettbewerb zu verstärken und Generika und Biosimilare schneller verfügbar zu machen. Außerdem könnten mehr patentfreie Arzneimittel verwendet werden, die für neue Therapien umgewidmet werden. Darüber hinaus muss für mehr Transparenz bei den öffentlichen Mitteln für die Entwicklung von Arzneimitteln gesorgt werden. 

Das alles könnte dazu beitragen, dass Medikamente in Bulgarien erschwinglicher werden.  

Während der COVID-19-Pandemie hatte Bulgarien nach Peru die zweithöchste pro Kopf-Sterblichkeitsrate, obwohl Bulgarien nach den offiziellen staatlichen Statistiken bei der Zahl der Krankenhausbetten an dritter Stelle in der EU stand.

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