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"Frankenstein": Neue Covid-Variante - Wie gefährlich ist sie, und was sind die Symptome?

Archivfoto. Ein COVID-19-Schnelltest für zu Hause, am 3. Februar 2022 in Seattle, USA.
Archivfoto. Ein COVID-19-Schnelltest für zu Hause, am 3. Februar 2022 in Seattle, USA. Copyright  AP Photo/Ted S. Warren
Copyright AP Photo/Ted S. Warren
Von Euronews
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
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Die derzeit vorherrschende Virusvariante wird neben der wissenschaftlichen Bezeichnung XFG bzw. Stratus auch unter den Namen "Frankenstein" geführt. Medien berichteten in den vergangenen Tagen, dass diese Variante angeblich mit einem "Rasierklingenhals", also stärkeren Halsschmerzen einhergeht.

Wie in jedem Jahr kursieren auch diesmal neue Varianten von SARS-CoV-2, die bei Menschen in Deutschland Atemwegsinfektionen verursachen.

Die derzeit vorherrschende Covid-Variante XFG wird in den Medien häufig als "Frankenstein-Variante" bezeichnet und soll Berichten zufolge als typisches Symptom den sogenannten "Rasierklingen-Rachen" hervorrufen. Ärzte berichten von Patienten, die über äußerst starke Halsschmerzen klagen – so heftig, dass sie das Gefühl haben, Rasierklingen zu schlucken.

In den vergangenen Tagen berichteten mehrere Medien darüber.

Die World Health Organization (WHO) stufte die Variante am 23. Mai 2025 offiziell als "Variante unter Beobachtung" (Variant Under Monitoring, VUM) ein. In China breitete sie sich rasch aus und erreichte binnen Wochen zehn Prozent und mehr Anteil an den registrierten Fällen weltweit.

Was sind nun die Besonderheiten der "Frankenstein"-Variante? Diese Variante trägt die wissenschaftliche Bezeichnung XFG, oder auch "Stratus“.

In Deutschland und anderen europäischen Ländern ist XFG seit Mitte 2025 zunehmend dominierend.

Zwischen dem 22. und 28. September 2025 (Kalenderwoche 39) entfielen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 71 Prozent der 49 analysierten Coronavirus-Proben auf die XFG-Linie. Wer sich momentan mit Covid infiziert, steckt sich daher höchstwahrscheinlich mit der XFG bzw. "Frankenstein-Variante" an.

Neuinfektionen auf wesentlich geringerem Niveau

In der Woche vom 6. bis 12. Oktober wurden bislang etwa 6.440 laborbestätigte COVID-19-Fälle an das RKI gemeldet.

Zum Vergleich: Mitte Oktober 2024 waren es rund 11.570 Fälle – also fast doppelt so viele wie jetzt. Mitte Oktober 2020 wurden sogar an nur einem Tag über 7.000 Neuinfektionen registriert, und bis Ende desselben Monats stieg die Zahl der täglichen Fälle auf mehr als 19.000.

Warum wird nun die aktuell vorherrschende Covid-Variante von manchen Medien als "Frankenstein-Variante" bezeichnet?

XFG ist eine Rekombination – also eine Mischung aus den beiden früheren Virus-Unterlinien LF.7 und LP.8.1.2. Ähnlich wie bei Frankensteins Monster, das aus verschiedenen Körperteilen zusammengesetzt wurde, vereint XFG Teile unterschiedlicher Viruslinien.

Aber: Bei Viren ist so eine Rekombination tatsächlich völlig normal.

Der Begriff "Frankenstein" wurde bereits erstmals 2021 von dem südafrikanischen Virologen Alex Sigal verwendet, um die Vielzahl an Mutationen bei Omikron zu beschreiben. Dieser Vergleich wurde später von britischen Boulevardmedien wie der "Daily Mail" und "The Sun" aufgegriffen. Mittlerweile hat sich der Name auch in deutschen Medien etabliert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Robert Koch-Institut (RKI) stufen das Risiko durch XFG derzeit als gering ein.

Übrigens: Es ist nicht klar belegt, ob das "Rasierklingengefühl“ im Hals tatsächlich gehäuft bei XFG auftritt.

Symptome wie starke Halsschmerzen und Heiserkeit sind nicht spezifisch für COVID-19-Varianten – sie können auch bei anderen Atemwegsinfektionen auftreten. Allein anhand der Symptome kann kaum sicher zwischen COVID und beispielsweise Grippe unterschieden werden.

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