Bis zu 88 Prozent der Erkrankten sterben an Marburg-Fieber. Das zeigt, wie gefährlich die Krankheit ist.
Äthiopien hat am Montag drei Todesfälle durch das hämorrhagische Marburg-Virus bestätigt. Es wurde in einem Gebiet an der Grenze zu Südsudan nachgewiesen.
Gesundheitsministerin Mekdes Daba sagte, die Regierung Äthiopiens, die am Freitag einen Marburg-Ausbruch ausgerufen hatte, habe Tests bei siebzehn Verdachtsfällen im Süden des Landes durchgeführt. Der Ausbruch betrifft die Region Omo.
Aktive Fälle des Ebola-ähnlichen Virus gebe es derzeit nicht. Die Regierung ergreife Vorsichtsmaßnahmen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Africa Centers for Disease Control and Prevention (Africa CDC) haben ein Team entsandt, das Tests und die Eindämmung des Ausbruchs unterstützt.
Das Gesundheitsministerium Südsudans veröffentlichte am Sonntag eine Gesundheitswarnung für die Bewohnerinnen und Bewohner von vier Bezirken: Hände häufig waschen und Kontakt mit Körperflüssigkeiten vermeiden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Jean Kaseya, Generaldirektor des Africa CDC, nannte den Ausbruch vergangene Woche besorgniserregend. Südsudan habe ein „fragiles Gesundheitssystem“.
Wie Ebola stammt das Marburg-Virus von Fruchtfledermäusen. Es verbreitet sich zwischen Menschen durch engen Kontakt mit Körperflüssigkeiten von Infizierten oder mit kontaminierten Flächen, etwa verschmutzter Bettwäsche.
Ohne Behandlung verläuft Marburg bei bis zu 88 Prozent der Erkrankten tödlich.
Zu den Symptomen zählen Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und Erbrechen. In einigen Fällen führt starker Blutverlust zum Tod. Es gibt keinen zugelassenen Impfstoff und keine Behandlung gegen Marburg.
Ausbrüche des Marburg-Virus sind selten, aber ernst.
Laut WHO wurden Ausbrüche und Einzelfälle in der Vergangenheit in Ruanda, Tansania,Äquatorialguinea, Angola, Kongo, Kenia, Südafrika, Uganda und Ghana registriert.