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Warum Kaltwasserschwimmen in Kroatien zum Ritual wird

In Opatija an der nördlichen Adriaküste Kroatiens stürzen sich den ganzen Winter über Gruppen von Einwohnern und Besuchern ins eiskalte Wasser.
In Opatija an der nördlichen Adriaküste Kroatiens stürzen sich den ganzen Winter über Gruppen von Einwohnern und Besuchern ins eiskalte Wasser. Copyright  AP Photo
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Von Roselyne Min mit AP
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Die lokale Schwimmgruppe Opatija Kukali organisiert seit 22 Jahren Winterschwimmen.

Das Schwimmen in eiskaltem Wasser wird in ganz Europa immer trendiger. In einer kroatischen Küstenstadt gehört es längst zum festen Winterritual.

In Opatija an der nördlichen Adria ziehen sich Einheimische und Gäste auch in den kalten Monaten regelmäßig am Strand um, um sich dann gemeinsam in die Fluten zu stürzen.

Die lokale Schwimmgruppe Opatija Kukali organisiert das Winterschwimmen bereits seit 22 Jahren. Zwischen November und Januar treffen sich die Mitglieder am Strand, werfen in der kalten Luft ihre Sachen ab und springen anschließend ins Meer.

Beim ersten Treffen in diesem Jahr lag die Wassertemperatur bei 17 Grad. Im Januar sinkt sie oft bis auf rund 10 Grad. Viele Menschen in Opatija schwören darauf, dass die langjährige Tradition echte gesundheitliche Vorteile mit sich bringt. "Unsere eigenen Erfahrungen und zahlreiche Fach- und Studienergebnisse zeigen, dass die positiven Effekte enorm sind", sagt Dr. Mario Susanj, der Vorsitzende der Gruppe.

Er zählt auf: "bessere Durchblutung, stärkere Herz- und Lungenfunktion, elastischere Blutgefäße – was gerade für ältere Menschen eine große Rolle spielt – und ein gestärktes Immunsystem in der Winterzeit."

Die Gruppe ist mittlerweile zu einem festen Wintersymbol der Stadt geworden, nicht zuletzt wegen ihres traditionellen Kaltwasserschwimmens am Neujahrstag.

Das Hobby ist inzwischen so beliebt, dass Hotels ihren Gästen sogar anbieten, mit den Kukali mitzuschwimmen. "Wir gehen auch bei uns zu Hause im Wustersee ins Wasser – aber ins Meer zu springen, ist noch einmal ein ganz anderes Erlebnis", sagt Paula Knauss aus Österreich, die sich kürzlich mit der Gruppe in die Kälte gewagt hat.

Bekannt ist, dass der Kälteschock die Ausschüttung von Endorphinen und Noradrenalin anregt – einem Stress- und Aktivierungshormon, das die Kampf-oder-Flucht-Reaktion des Körpers beeinflusst.

Allerdings basieren viele bisherige Studien auf kleinen Gruppen und kurzen Untersuchungszeiträumen. Gesundheitsexperten warnen zudem vor den Risiken: Der Sprung ins eiskalte Wasser kann den Blutdruck schlagartig in die Höhe treiben – für Menschen mit Herzproblemen potenziell gefährlich. Und wer zu lange im Wasser bleibt, riskiert eine Unterkühlung.

Cutter • Roselyne Min

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