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Forschende: Eine HPV-Impfung könnte gegen Gebärmutterhalskrebs ausreichen

In Ibadan, Nigeria, zeigt eine Gesundheitskraft am 27. Mai 2024 bei einer Impfkampagne den HPV-Impfstoff.
In Ibadan, Nigeria, zeigt am 27. Mai 2024 eine Gesundheitskraft bei einer Kampagne den HPV-Impfstoff. Copyright  Sunday Alamba/AP Photo
Copyright Sunday Alamba/AP Photo
Von AP mit Euronews
Zuerst veröffentlicht am
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Die Europäische Union lässt HPV-Impfstoffe seit 2006 zu. Seither gehören sie vielerorts zur Vorsorge im Gesundheitswesen. Das wirkt bis heute.

Eine einmalige HPV-Impfung schützt offenbar genauso gut wie zwei Dosen vor der Virusinfektion, die Gebärmutterhalskrebs auslöst. Das berichten Forschende am Mittwoch.

HPV, das humane Papillomavirus, ist weit verbreitet und wird beim Sex übertragen. Die meisten Infektionen verschwinden von allein. Manche halten jedoch an und führen erst Jahre später zu Krebserkrankungen, darunter Gebärmutterhalskrebs bei Frauen sowie seltenere Krebsarten bei Frauen und Männern.

HPV-Impfstoffe sind in der Europäischen Union seit 2006 zugelassen. Staaten, die früh geimpft haben, melden bereits weniger Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs.

Trotzdem sterben weltweit jedes Jahr rund 340.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Die neuen Ergebnisse einer großen Studie in Costa Rica könnten die weltweiten Bemühungen befeuern, mehr Mädchen und junge Frauen in schwer erreichbaren Ländern mit niedrigem Einkommen zu schützen.

An der Studie nahmen mehr als 20.000 Mädchen zwischen zwölf und 16 Jahren teil. Die Forschenden prüften zwei weltweit eingesetzte HPV-Impfstoffe. Die Hälfte erhielt den einen Impfstoff, die übrigen den anderen.

Nach sechs Monaten bekam die Hälfte der Mädchen eine zweite Dosis ihres Impfstoffs. Die anderen erhielten stattdessen eine Kinderimpfung ohne Bezug zu HPV.

Alle Teilnehmenden wurden über fünf Jahre begleitet. Sie erhielten regelmäßig Abstriche vom Gebärmutterhals auf HPV-Typen mit hohem Krebsrisiko. Die Infektionsraten verglichen die Forschenden mit einer separaten, ungeimpften Gruppe.

Eine einzelne HPV-Dosis bot rund 97 Prozent Schutz. Das entspricht etwa dem Schutz durch zwei Dosen. Die Studie erschien im New England Journal of Medicine.

Frühere Untersuchungen deuteten bereits darauf hin, dass eine Dosis gut wirkt. Die neuen Daten bestätigen einen starken Schutz für mindestens fünf Jahre, schrieb Dr. Ruanne Barnabas, Expertin für Infektionskrankheiten am Massachusetts General Hospital in den USA, in einem begleitenden Editorial.

„Wir haben die Evidenz und die Werkzeuge, um Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren. Was fehlt, ist der gemeinsame Wille, sie gerecht, wirksam und sofort umzusetzen“, schrieb Barnabas. Sie war an der Studie in Costa Rica nicht beteiligt.

In den meisten EU-Ländern sind für die meisten Mädchen und Jungen zwei HPV-Impfungen empfohlen, beginnend im Alter von neun bis zwölf Jahren. Das Virus kann auch Krebs im Kopf-Hals-Bereich und andere Tumoren verursachen. Nachholimpfungen werden allen Menschen in ihren Zwanzigern empfohlen, die noch nicht geimpft sind.

In den vergangenen zehn Jahren sind die HPV-Impfquoten in Ländern wie Spanien und Deutschland stetig gestiegen, im Vereinigten Königreich und in Italien jedoch gesunken, so Daten der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Weltweit schätzt die WHO, dass weniger als ein Drittel der Mädchen im Jugendalter geimpft sind.

Die neue Studie liefert keine Informationen zu HPV-bedingten Krebserkrankungen außerhalb des Gebärmutterhalses. Die Forschenden mahnen, dass eine längere Beobachtung nötig ist.

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