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Planet in Gefahr: UN fordert globale Klimainvestitionen mit 17 Billionen Euro Nutzen bis 2070

Am neunten Januar 2020 stieg Rauch aus Fabrikschornsteinen.
Am neunten Januar 2020 stieg Rauch aus Fabrikschornsteinen auf. Copyright  Ella Ivanescu via Unsplash.
Copyright Ella Ivanescu via Unsplash.
Von Liam Gilliver
Zuerst veröffentlicht am
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Ein neuer UN-Bericht schlägt Alarm: Um den Planeten gesund zu halten, braucht es einen weltweiten Kurswechsel.

Nur ein vernetzter Ansatz, der Gesellschaft und Staat als Ganzes einbezieht, kann Wirtschaft und Umwelt neu ausrichten. Angesichts der wachsenden Bedrohung durch den Klimawandel bleibt er unsere einzige Option.

Darauf weist das UN-Umweltprogramm (UNEP) in seinem Global Environment Outlook 7Bericht „A future we choose“ hin. Er fordert einen weltweiten Kurswechsel, um einen gesunden Planeten und „Wohlstand für alle“ zu sichern.

287 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 82 Ländern haben den Bericht verfasst. Er beschreibt die verheerenden Folgen, die der Klimawandel entfesseln wird, wenn Staaten nicht gemeinsam Energie- und Ernährungssysteme umkrempeln.

UN fordert einen weltweiten Kurswechsel beim Klimaschutz

„Bleiben wir auf dem jetzigen Kurs, häufen sich die Schäden. Wir treiben unsere Wirtschaft mit fossilen Brennstoffen an, erschließen neue Rohstoffe, zerstören Natur und verschmutzen die Umwelt“, sagt die UNEP-Exekutivdirektorin Inger Andersen.

Der Bericht warnt: Bis 2050 könnte der Klimawandel das weltweite BIP pro Jahr um vier Prozent schrumpfen lassen, Millionen Menschenleben kosten und die Zahl der Flüchtenden in die Höhe treiben.

Bleibt die „vernetzte Krise des Klimawandels“ ungelöst, rücken das Absterben des Amazonas-Regenwalds und der Kollaps großer Eisschilde in greifbare Nähe. Die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln würde fallen, weitere hunderte Millionen Hektar Naturflächen gingen verloren.

Mit ausreichenden Investitionen ließen sich bis 2050 rund neun Millionen vorzeitige Todesfälle vermeiden, vor allem dank sauberer Luft.

Außerdem könnten schätzungsweise 200 Millionen Menschen der extremen Armut entkommen, und 300 Millionen erhielten Zugang zu sicher verwalteten Wasserquellen.

Das bringt hohe Anfangskosten mit sich. Doch die weltweiten makroökonomischen Vorteile dieses Pfads zeigen sich ab 2050 und steigen bis 2070 auf 20 Billionen US-Dollar pro Jahr (etwa 17,19 Billionen Euro).

Wie kann die Welt in Klimaschutz investieren?

„Diese neue Reise beginnt damit, das BIP als alleinigen Maßstab für Wohlstand hinter sich zu lassen“, sagt Andersen.

Forschende plädieren für umfassende Indikatoren, die auch die Gesundheit von menschlichem und natürlichem Kapital erfassen. Sie steuern wirtschaftliche Entscheidungen deutlich besser.

Gefordert wird zudem der Umstieg auf Modelle der Kreislaufwirtschaft, die den Materialeinsatz senken, und eine schnelle Dekarbonisierung des Energiesystems. Das heißt: weg von fossilen Brennstoffen, dem größten Treiber von Treibhausgasen. Ein leichter Schritt ist das nicht.

Zu Jahresbeginn verhinderten sogenannte Petrostaaten, dass ein Fahrplan zum Ausstieg aus fossilen Energien in das Abschlussdokument der COP30 aufgenommen wurde. Der Weg zu einer grüneren Energiezukunft liegt damit vorerst außerhalb des UN-Mandats.

Als weitere Hebel gelten: nachhaltigere Ernährung, weniger Verschwendung, bessere Agrarpraktiken, mehr Schutzgebiete und die Renaturierung geschädigter Ökosysteme.

„Veränderung ist immer schwer, zumal in diesem Ausmaß“, sagt Andersen. „Aber wir müssen sie wagen. Vor der Menschheit liegen zwei Zukünfte. Wählen wir die richtige.“

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