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Schweden erklärt berühmte Schneeeule nach zehn Jahren „Stille“ für regional ausgestorben

In Washington sitzt eine weibliche Schneeeule auf einem Vorsprung an einem Gebäude. Freitag, 24. Januar 2014.
Eine weibliche Schneeeule ruht auf einem Gebäudesims in Washington. Freitag, 24. Januar 2014. Copyright  Copyright 2014 AP. All rights reserved.
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Von Liam Gilliver
Zuerst veröffentlicht am
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Die Schnee-Eule ist in Schweden nicht mehr zu finden. Erstmals seit zwanzig Jahren hat das Land offiziell eine Vogelart verloren.

Die Schneeeule zählt zu den bekanntesten Vogelarten der Welt. Naturschützer warnen jedoch: Ihre Zukunft steht auf der Kippe.

Auch als Polar- oder Arktiseule bekannt, fällt die Art durch schneeweißes Gefieder und leuchtend gelbe Augen auf. Schneeeulen sind hervorragende Jäger: Sie stoßen durch dicke Schneeschichten auf ihre Beute und trotzen über Jahre denhärtesten Wetterbedingungen.

Viele verbinden die Schneeeule mit Hedwig aus der Harry-Potter-Reihe, der treuen Begleiterin und Briefbotin des Zauberers. Doch im wirklichen Leben haben es diese Vögel nicht so leicht.

Schneeeule in Schweden für ausgestorben erklärt

Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Schneeeule in ihrer letzten Bewertung von 2021 weltweit als „gefährdet“ ein. Laut IUCN ist der Bestand deutlich geschrumpft; in freier Wildbahn sollen nur noch etwa 14.000 bis 28.000 Tiere leben.

Die Eulen werden seit Jahren gejagt und getötet, für Präparate oder als Delikatesse. Abholzung und von Menschen gebaute Infrastruktur, etwa Siedlungen und Straßen, zerstören Lebensräume und stören die Brutzeiten.

In Europa gilt die Schneeeule derzeit als „nicht gefährdet“. Dieses Urteil wurde jedoch seit dem 18. Dezember 2020 nicht aktualisiert.

In Schweden brüten Schneeeulen seit Jahrhunderten unregelmäßig. Laut der Naturschutzorganisation BirdLife International zogen in den 1970er-Jahren mehrere hundert Paare in den Gebirgen des Landes ihren Nachwuchs groß.

Ihre Präsenz wurde zum starken Symbol der nordschwedischen Wildnis. Seit 2015 sind die Eulen jedoch offenbar verschwunden.

BirdLife berichtet, im vergangenen Jahrzehnt keine Küken und keine Brutaktivität gesehen zu haben. Die Art gilt deshalb in Schweden als regional ausgestorben.

Warum der Klimawandel zur größten Bedrohung für die Schneeeule wurde

Es gibt mehrere Gründe für den Niedergang. Doch die größte Gefahr ist nach Ansicht von Naturschützern die sich zuspitzende Klimakrise.

„Mildere Winter bringen mehr Regen und weniger Schnee und zerstören die Schneetunnel, die Lemminge – ihre wichtigste Nahrungsquelle – zum Überleben brauchen“, erklärt BirdLife.

„Ohne diese kleinen Nagetiere überleben die Eulen nicht. Und je stärker die Arktis sich erwärmt, desto schneller verschwinden auch die Landschaften, auf die Schneeeulen angewiesen sind.“

Die Arktis erwärmt sich bis zu viermal schneller als der globale Durchschnitt, weil weiterhin wärmespeichernde Emissionen in die Atmosphäre gelangen.

Nach Angaben der US-Behörde NOAA waren die Temperaturen in der Region von Oktober 2024 bis September 2025 die höchsten seit 125 Jahren. Auch die vergangene Dekade war die wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

Die Organisation sieht darin ein Warnsignal, wie rasant sich arktische Ökosysteme verändern. Zugleich betont sie, es gebe „noch Hoffnung“, dass die Schneeeule nach Schweden zurückkehrt.

„Ihre Zukunft hängt jedoch von unseren Entscheidungen und unserem Willen ab, die Natur und ihre Bewohner zu schützen“, heißt es weiter. „Jetzt ist der Moment. Die Natur kann nicht warten.“

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