Händel und die Gefühle

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Der Dirigent Ottavio Dantone erzählt uns von Händels Oper “Alcina”: “Im 18. Jahrhundert war Musik sehr wichtig. Aber das Zusammenspiel der

Der Dirigent Ottavio Dantone erzählt uns von Händels Oper “Alcina”: “Im 18. Jahrhundert war Musik sehr wichtig. Aber das Zusammenspiel der Spezialeffekte, der Farben und der Musik war auch sehr wichtig. Und die Oper “Alcina” war perfekt in dieser Hinsicht. Händel verließ sich darauf und die Oper war ein Erfolg. Es war sein letzter großer Erfolg, bevor er sich mehr den englischen Oratorien widmete und die Bühne seinen Rivalen überließ.”

Doch seitdem hat sich viel verändert. Laut Dantone erwartet das Publikum nicht mehr das Gleiche: “Die Zuschauer heutzutage sind viel eher dazu bereit, einfach der Musik zuzuhören. Sie brauchen nicht unbedingt die aufwendigen Bühneninszenierungen. In der Vergangenheit setzte man sogar Feuer ein, um die Zuschauer zu überraschen. Obwohl die Gefahr bestand, dass dann das ganze Theater abbrannte.”

Händel hat Dantone zufolge eine ganz besondere Gabe: “Es gelingt ihm “Farben” zu finden, um die Stimmung rüberzubringen. Den “Affeto”, den der Sänger versucht zu vermitteln. Ruggiero ändert sich. Erst ist er völlig von Alcina besessen und dann kommt er zur Besinnung. Diesen Wandel kann man sehr gut in der Musik spüren.”

Und wie stellt sich Dantone den Komponisten vor? “Ich glaube, Händel war ein Mann, der spürte, was die Menschen fühlten. Aber er war auch ein Komponist, ein sehr talentierter obendrein. Mal ging es ihm gut, mal schlecht, wie vielen Menschen, die sehr sensibel sind. Für ihn war es nicht wichtig, Erfolg zu haben, sondern es ging ihm darum, die menschlichen Gefühle darzustellen. Das machte ihn auch zerbrechlich,” so der Dirigent.

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