Wim Wenders ist einer der alten Hasen in Cannes, seit fast 50 Jahren ist er dabei. Seine Dokumentation über Papst Franziskus wurde am Sonntag vom Premierenpublikum bejubelt. Der deutsche Regisseur hatte bereits neuen Filme im Wettbewerb
Wim Wenders ist einer der alten Hasen in Cannes, seit fast 50 Jahren ist er dabei. Seine Dokumentation über Papst Franziskus wurde am Sonntag vom Premierenpublikum bejubelt. Der deutsche Regisseur hatte bereits neuen Filme im Wettbewerb und gewann mit "Paris,Texas" 1984 die goldene Palme.
In diesem Jahr herrscht an der Croisette eine ganz besondere Stimmung : Der Streamingdienst und Produzent Netflix zog alle eigenen Filme zurück, nachdem die Festival-Leitung kategorisch alle Online-Only-Produktionen aus dem Wettbewerb verbannte. Nun dürfen nur noch Filme antreten, die im Kino gezeigt wurden. Und es ist das erste Mal Cannes ohne Harvey Weinstein und in Zeiten von #MeToo.
Wim Wenders: "Es herrscht ein anderes Klima. Die Abwesenheit von Netflix und dieser Konflikt mit Netflix hängt spürbar in der Luft. MeToo ist in diesem Jahr auch sehr präsent- zum Glück. Und viele der Filme handeln von realen Themen und sprechen reale Konflikte an, es ist also mehr denn je ein ernstzunehmendes Festival.
Doch mir ist klar, dass wir an einem Wendepunkt stehen. Das Kino ist in seinen Grundfesten angeschlagen, es ist krank. Es ist nicht nur der Konflikt mit Netflix. Die Weltvertriebe kämpfen miteinander, die Verleiher bekämpfen sich und alle kämpfen um ihr Überleben.
Die Welt des Kinos befindet sich in einem großen Umbruch und das zeigt sich dieses Jahr. Und wir werden sehen, in welche Richtung es nächstes Jahr geht."