"Ein Dirigent ist ein Musiker unter vielen", so beschreibt der Mailänder Gianandrea Noseda seine Rolle. In Bukarest spielten er und das London Symphony Orchestra auf dem Enescu Musikfestival.
**Höchster Genuss für Klassikfans: Das Londoner Symphonieorchester unter der Leitung von Gianandrea Noseda auf dem Enescu Musikfestival in Bukarest. Der gebürtige Mailänder ist seit 2016 erster Gastdirigent des Londoner Ensembles und hat führende Opernhäuser und Festivals in der ganzen Welt geleitet.
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Euronews-Reporter Wolfgang Spindler fragte den Maestro in Bukarest, wie er seine Rolle als Dirigenten definieren würde. "Ein Dirigent ist ein Musiker unter vielen. Er hat eine Vorstellung davon, in welche Richtung die Musik gehen soll und wacht über die Ausführung.
"Aber ohne die Zusammenarbeit, Herz und Verstand aller Mitspieler, werden seine Ideen keine Wirklichkeit. Ein Dirigent sollte dem Orchester etwas anzubieten haben, ein Projekt, wie die Musik zu spielen ist und dann versuchen, alle Talente des Orchesters mit an Bord zu bekommen."
In Bukarest stand Musik des rumänischen Komponisten George Enescu auf dem Programm. Sein besonders Kennzeichen?
"Die Komplexität seiner Komposition. Manchmal gibt drei oder vier verschiedene melodische Verläufe gleichzeitig und man muss entscheiden, welcher der wichtigste ist. Die Orchestrierung ist äußerst dicht, die Struktur sehr frei. Er hat außerdem Sinn für die Stereophonie des Klangs, man muss sich fragen, wie man diesen Effekt auf der Bühne umsetzt."
Im Herbst 2021 wird er der neue Generalmusikdirektor der Oper Zürich.