Wer wird für den besten europäischen Film ausgezeichnet?

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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Am Samstag werden in Berlin die Europäischen Filmpreise vergeben. Wir stellen ihnen die Favoriten vor.

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1988 - als in Berlin noch die Mauer stand - haben sich renommierte Filmemacher zur Europäischen Filmakademie zusammengeschlossen und die Europäischen Filmpreise ins Leben gerufen. Sie wollten ein vielfältiges, pluralistisches und unabhängiges europäisches Kino verteidigen. Mehr als dreißig Jahre später ist die Verleihung zu einem wichtigen Ereignis für das europäische Kino geworden. Wir präsentieren ihnen die Favoriten für den besten europäischen Film 2019:

"The Favourite - Intrigen und Irrsinn" von Yórgos Lánthimos

An der Spitze der Nominierungen steht der Film des Griechen Yórgos Lánthimos: "The Favourite - Intrigen und Irrsinn". Eine britische Produktion mit herausragenden Schauspielerinnen: Emma Stone, Rachel Weisz und die außergewöhnliche Olivia Colman als englische Königin. Eine Rolle, die ihr bereits in diesem Jahr den Oscar als beste Hollywood-Schauspielerin eingebracht hat. Der Film ist ein komisches Drama, das den Konkurrenzkampf zwischen zwei Frauen zeigt, die darum buhlen, die Favoritin der Königin zu werden.

"Der Verräter" von Marco Bellocchio

Auch "Der Verräter" geht mit vier Nominierungen ins Rennen, darunter den Preis für den besten Film und die beste Regie für einen der Meister des italienischen Kinos Marco Bellocchio. Pierfrancesco Favino ist als bester Schauspieler für seine Darstellung des Tommaso Buscetta nominiert. Erzählt wird die Geschichte des ersten hochrangigen Mafiabosses der sizilianischen Cosa Nostra, der zum Kronzeugen für die Regierungsbehörden wurde.

"Intrige" von Roman Polanski

"Intrige" gehört ebenfalls zu den Favoriten. Das Historiendrama gerät in die Kontroverse um Regisseur Roman Polanski, der seit 40 Jahren der Vergewaltigung beschuldigt wird und mit neuen Enthüllungen von sexuellen Übergriffen konfrontiert ist. Jean Dujardin, der einen Oscar für "The Artist" erhielt, ist auch einer der Anwärter für die Auszeichnung als bester Schauspieler. Der Film befasst sich mit der Dreyfus-Affäre, die Frankreich um 1900 mit einem Skandal von Justizirrtümern und Antisemitismus spaltete.

"Leid und Herrlichkeit" von Pedro Almodóvar

Mit "Leid und Herrlichkeit" ist Pedro Almodóvar ein ernstzunehmender Anwärter auf mehrere Auszeichnungen, darunter Bester Film, Beste Regie und Bester Schauspieler für Antonio Banderas, der bereits im Mai in Cannes den Preis als bester Darsteller für diese Rolle gewann. Er spielt eine Art Alter Ego des spanischen Filmemachers, der auf sein Leben, seine Kindheit, seine Mutter, seine ersten Männerlieben, seinen Erfolg und seine Abhängigkeiten zurückblickt.

"Systemsprenger" von Nora Fingscheidt

"Systemsprenger" ist der einzige Film im Wettbewerb für den besten Film, der von einer Frau kommt. Nora Fingscheidt stellt in ihrem Drama ein 9-jähriges Mädchen in den Mittelpunkt, das als titelgebender Systemsprenger einen Leidensweg zwischen wechselnden Pflegefamilien und Anti-Aggressions-Trainings durchläuft. Elena Zengel, ist für die Rolle der Bernadette, genannt Benni, als beste Schauspielerin nominiert.

"Die Wütenden - Les Misérables" von Ladj Ly

Ein weiterer Außenseiter ist Ladj Ly's "Die Wütenden - Les Misérables", ein Film von großer dramatischer Kraft, der von den Unruhen in den Pariser Vororten 2005 inspiriert wurde. Der Film, der in Cannes mit dem Jurypreis ausgezeichnet wurde, ist der Favorit für den Preis für den besten Erstlingsfilm.

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