Im russisch-albanischen Film "Gjirokastra" wird das Schicksal gemischter sowjetisch-albanischer Paare im kommunistischen Albanien beleuchtet. Nachdem die beiden Länder sich entfremdet hatten, landeten viele der Paare im Gefängnis.
Burg von Gjirokastra als Schauplatz der Geschichte
Die Burg von Gjirokastra im Süden Albaniens ist Schauplatz der Dreharbeiten zum ersten russisch-albanischen Film seit gut 70 Jahren.
In dem Streifen mit dem Arbeitstitel "Gjirokastra" geht es um das Schicksal gemischter Paare, die vom ehemaligen kommunistischen Regime in Tirana verfolgt wurden.
Produzentin Nina Kowalewa: "Es ist ein Film über die Sechzigerjahre, es ist ein Film mit historischer Bedeutung, das kann man sicher sagen. Da sind zwei Länder, die damals eng verbunden waren, deren Beziehung dann aber in die Brüche ging. Und das war schmerzhaft für beide Seiten."
Das Drehbuch stammt unter anderem vom albanischen Schriftsteller Ismail Kadare. Seine Geschichte handelt von Männern, die in den Sechzigern zum Studium ins kommunistische Ausland gingen und dann mit Ehefrauen von dort zurückkehrten.
"Der Grund, warum diese Frauen im Gefängnis saßen, ist absurd"
1961 kam es zum Bruch mit der damaligen Sowjetunion. Und viele albanisch-sowjetische Paare gerieten in den Verdacht, Verräter zu sein.
Schauspielerin Eni Jano: "Es ist tragisch, denn der Grund, warum diese Frauen hier im Gefängnis gelandet sind, ist vollkommen absurd. Wer zu seinen Überzeugungen stand und nicht davon abwich, der musste damals die Konsequenzen tragen, um die es in diesem Film geht."
Zehntausende Regimegegner saßen während des Kommunismus in Albaniens Gefängnissen oder mussten ins Arbeitslager. Wie viele von ihnen solche vermeintlichen Verräterpaare waren, ist nicht bekannt. Regisseur Juri Arabow sagt, der Film sei ein Tribut an alle unschuldigen Opfer totalitärer Regime.