Heute geht es in Musica um Zarzuela, die spanische Operette. Sonya Yoncheva hat ihr erstes Konzert mit Zarzuela-Melodien in Madrid gegeben.
Melodien, die unter die Haut gehen
Die bulgarische Star-Sopranistin widmet sich dem spanischen Erbe und nimmt es mit Klassikern der spanischen Operette auf - im Teatro de la Zarzuela in Madrid. Melodien, die unter die Haut gehen:
"Ich habe Spanien schon immer geliebt, diese Direktheit und Lebensfreude der Spanier. Deshalb wollte ich unbedingt Zarzuela singen", erzählt Sonya Yoncheva. "Ich war schon immer fasziniert von Komödien, von den herzzerreißenden Liebesgeschichten und auch von der Sinnlichkeit, die diese Musik ausstrahlt."
Zarzuela: die spanische Operette
Madrid war einst das kulturelle Zentrum für Zarzuela. Das Teatro de la Zarzuela, das der Mailänder Scala nachempfunden ist, wurde 1856 eröffnet.
"Die spanische Zarzuela ist ein lyrisches Genre", erklärt der Dirigent Miquel Ortega. "Die Zarzuela ist sehr alt, sie geht ungefähr bis 1650 zurück. Später gab es seine sehr schaffensreiche Periode zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in der man echte Meisterwerke findet."
Oft als spanische Operette bezeichnet, vereint die Zarzuela Gesang, Tanz und Schauspiel. Eine herrliche Zarzuela von Federico Moreno Tórroba ist Yonchevas Lieblingstück: La Marchenera:
"Das ist so sinnlich und gleichzeitig die zarteste und sanfteste Art und Weise ein junges Mädchen zu beschreiben, das bis über beide Ohren verliebt ist", meint die Sopranistin. "Ich liebe Länder, die authentisch sind und ihr Erbe verteidigen so wie die Spanier. Ich war schon immer neugierig und offen für jegliche Art von Musik. Ich nehme es mir heraus, auch in andere musikalische Welten einzutauchen, das liebe ich sehr. Das ist meine künstlerische Freiheit."