Sammler sucht Museum für seine 130.000 Vinylscheiben

Robert Lacire mit ein paar seiner Platten
Robert Lacire mit ein paar seiner Platten Copyright LOIC VENANCE/AFP or licensors
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Von Olivier PeguyAnja Bencze mit AFP
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Das entspricht 21 Tonnen, 10 Jahre wären nötig, wollte man sie alle anhören. Wäre doch schade, wenn das alles verloren geht, sagt der 78-jährige Robert Lacire.

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Wer die Wohnung von Robert Lacire im bretonischen Rennes betritt, fällt vor Schreck vom Hocker. Der Mann im Country-Outfit ist Hüter eines einzigartigen Grals.

Man nenne ihn den "Herren mit den vielen Schallplatten", sagt der 78-Jährige bescheiden.

21 Tonnen Vinylscheiben

Genauer gesagt sind es knapp 130.000 Tausend, das entspricht 21 Tonnen, die mitlerweile nicht nur alle Schränke und Wände seiner 3-Zimmer-Wohnung bevölkern, sondern zusätzlich zwei Garagen.

10 Jahre wären rein theoretisch nötig, wollte man sie alle anhören.

Sein ganzes Leben lang hat der ehemalige Plattenladenbetreiber gesammelt und unglaubliche Schätze angehäuft. Von französischen Schlagerstars über Adriano Celentano bis - Bob Marley.

"Diese Scheibe wollen sie alle", sagt Robert und hält ein merkwürdiges Plattencover in die Kamera. Bob Marleys "Catch a Fire" in Form eines Feuerzeugs, eine echte Rarität.

"Ich habe alles. Wollen Sie russische Musik?"

Experten, die Roberts Sammlung begutachtet haben, bescheinigen ihr eine große Vielfalt. "Der kleine Prinz" gelesen von Antoine de Saint-Exupéry ist dabei ebenso wie vom Künstler Dubuffet gestaltete Plattencover.

"Ich habe alles. Sie wollen sie russische Musik? Ich habe mehrere Kisten voll davon. Bretonische Musik? Kein Problem, ich habe alles."

Ganz klar, diese Sammlung ist museumsreif. Genau das wünscht sich Robert mehr als alles in der Welt. "Ich werde immer älter und kann die ganzen Platten nicht mit ins Grab nehmen. Was wird danach geschehen? Sie werden im Second-Hand-Laden verscherbelt, statt als ein Vermächtnis in einem Land zu verbleiben. Die Stadt Rennes wäre ideal. Wäre doch schade, wenn das alles verloren geht."

Robert Lacire würde seine Sammlung am Liebsten einem Museum oder einem Archiv vermachen und hat schon vor Jahren Präsidenten und Kulturminister angeschrieben bislang erfolglos.

Dabei sind Vinylscheiben nach einem unerwarteten Comeback derzeit gefragter denn je.

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