Umfrage vor Krönung: Britische Unterstützung für Monarchie so schwach wie nie zuvor

König Charles und Königin Camilla letztes Jahr in Windsor.
König Charles und Königin Camilla letztes Jahr in Windsor. Copyright Copyright WPA Rota
Von Saskia O'Donoghue
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Eine kürzlich vom National Centre for Social Research durchgeführte Umfrage zeigt, dass die Unterstützung für die britische Monarchie auf einem historischen Tiefstand ist.

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Eine gute Woche vor der Krönung von König Charles III. hat eine neue Umfrage ergeben, dass nur drei von zehn Brit:innen die Monarchie für "sehr wichtig" halten - das ist der niedrigste Wert aller Zeiten.

In der vom National Centre for Social Research (NatCen) durchgeführte Umfrage gaben 45 Prozent der Befragten an, dass die Monarchie abgeschafft werden sollte, weil sie “nicht sehr wichtig” oder “überhaupt nicht wichtig” sei.

Bei einer ähnlichen Umfrage im Jahr 2022, dem Jahr des diamantenen Thronjubiläums der verstorbenen Königin Elizabeth II., lag dieser Anteil noch bei 35 Prozent.

Die Daten von NatCen basieren auf 6.638 Interviews und ergänzen die seit 40 Jahren im Rahmen der jährlichen British Social Attitudes Survey erhobenen Informationen. Die Umfrage zeigt auch, dass die Zahl derer, die die Monarchie als "sehr wichtig" bezeichnen, von 38 % im letzten Jahr auf 29 % gesunken ist. Tatsächlich ist die Zahl derjenigen, die "sehr wichtig" antworten, auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1983, was einen signifikanten Trend der abnehmenden Unterstützung für die britische Monarchie widerspiegelt.

2022 war ein außergewöhnliches Jahr für die königliche Zustimmung, da die Familie bei großen Ereignissen wie Jubiläen, Geburten oder Hochzeiten wie dem Platinjubiläum der Königin im vergangenen Jahr einen Popularitätsschub erfährt.

Ein besorgniserregendes Ergebnis also für den bald gekrönten König Charles III. und seine Frau Camilla vor ihrer gemeinsamen Krönung in der Westminster Abbey in London am kommenden Samstag (6. Mai).

Guy Goodwin, der Vorstandsvorsitzende von NatCen, erklärte: "Während wir einen Abwärtstrend in der Unterstützung für die Monarchie beobachten, geht aus den Daten klar hervor, dass wichtige nationale Ereignisse und Feierlichkeiten wie Jubiläen, Hochzeiten und Geburten einen klaren und positiven Effekt auf die Einstellung der Gesellschaft gegenüber der Monarchie haben."

"In den 2010er Jahren konnten wir einen Anstieg der Unterstützung für die Beibehaltung der Monarchie in Großbritannien feststellen, der mit der Hochzeit des Prinzen von Wales und den Feierlichkeiten zum diamantenen Thronjubiläum der Königin zusammenfiel", fügte er hinzu.

Die Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die Relevanz der Monarchie unter Beweis stellen und ihre Anziehungskraft auch auf eine jüngere Generation auszuüben.
Guy Goodwin
Geschäftsführer von NatCen

Obwohl es scheint, dass sich die Einstellungen in allen Bereichen ändern, gibt es eine Gruppe von Befragten, die ihre Meinung nicht geändert hat: Ein Viertel der Befragten sagte, die Monarchie sei "überhaupt nicht wichtig / sollte abgeschafft werden" - und dieser Anteil ist seit 2021 unverändert geblieben.

Auch das Alter scheint eine Rolle zu spielen: Nur 12 Prozent der 18- bis 34-Jährigen halten die Monarchie für "sehr wichtig", gegenüber 42 Prozent der über 55-Jährigen.

Goodwin hält dies für einen besorgniserregenden Trend: "Die Herausforderung für die Zukunft wird darin bestehen, dass die Monarchie ihre Relevanz unter Beweis stellen und ihre Anziehungskraft auch auf eine jüngere Generation ausüben muss, um diese Unterstützung aufrechtzuerhalten".

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